Bekommen künftig in der Schweiz auch Nichtstudierte Titel wie Bachelor oder Master mit ihren Abschlüssen? Das prüft der Bund, wie die «Sonntagszeitung» berichtet. Die Höheren Fachschulen der Schweiz und die Bildungsgänge sollen so besser national und vor allem international positioniert werden.
Zwar seien Schweizer Berufsleute bestens ausgebildet, in der globalisierten Arbeitswelt hätten sie ohne internationale Titel jedoch häufig keine Chance, heisst es im Bericht.
Das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) hat daher ein Projekt gestartet, um die Höheren Fachschulen der Schweiz besser zu positionieren. Ein Thema seien auch Titel wie «Professional-Bachelor» oder «Professional-Master». Bis Ende Jahr solle ein Bericht dazu vorliegen.
Kritik von Fachhochschulen und Hochschulen
Der Schweizerische Gewerbeverband würde eine solche Änderung für die Berufsabschlüsse begrüssen: Die Ausbildungen müssten international vergleichbar sein, wird Gewerbeverbandsdirektor Hans-Ulrich Bigler zitiert. Dazu brauche es eben auch internationale Titel.
Derzeit gibt es in der höheren Berufsbildung in der Schweiz rund 430 verschiedene Abschlüsse, schreibt die «Sonntagszeitung» weiter und über 220 Lehrabschlüsse mit Eidgenössischem Fähigkeitszeugnis.
Doch es gebe bereits auch Kritik an den möglichen Plänen des Bundes, so etwa von Fachhochschulen und Hochschulen. Diese befürchteten eine Verwässerungs- und Verwechslungsgefahr, wenn auch Nichtstudierte akademische Titel wie Bachelor oder Master bekämen.