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Jahresrückblick 2023 CS-Aus, Bergsturz, Gotthard: der Jahresrückblick aus den Kantonen

Das Jahr 2023 ist bald vorbei. Die SRF-Regionaljournale blicken zurück in die Kantone.

Aargau: Knatsch um Wohnunterkünfte für Asylsuchende

Ende Februar kam es wegen einer geplanten Asylunterkunft in Windisch zu Kundgebungen. Flüchtlinge würden Mieterinnen aus ihren Wohnungen vertreiben, so der plakative Vorwurf. Tatsächlich hatte der Liegenschaftsbesitzer den 49 Mietern gekündigt, allerdings weil er auf dem Areal schon länger einen Neubau plante.

Haus mit Vorplatz
Legende: In diesem Gebäude wurde 49 Mieterinnen und Mietern gekündigt. Nun sind dort unbegleitete minderjährige Asylsuchende eingezogen. Im Januar rief der Kanton Aargau zudem die Asylnotlage aus, was die unkomplizierte Eröffnung neuer – auch unterirdischer – Unterkünfte möglich machte. SRF/Beni Minder

Appenzell Ausserrhoden: Gemeindefusionen erleichtert

Ende November war sie da, die wegweisende Volksabstimmung über die Gemeindefusionen. Werden aus den momentan 20 Ausserrhoder Gemeinden nur noch drei bis fünf? Oder werden Fusionen immerhin erleichtert? Es war Zweiteres, wofür sich die Stimmbevölkerung entschied.

Damit behalten die Gemeinden die Hoheit. Die Regierung hatte die erste Variante bevorzugt, jetzt hat sie den Auftrag, ein entsprechendes Gemeindefusionsgesetz auszuarbeiten, das es den Gemeinden erleichtert, zu fusionieren.

Panoramabild Herisau
Legende: Herisau ist die grösste Gemeinde im Kanton Appenzell Ausserrhoden. Und bleibt es vorerst auch. Noch ändert sich nichts an den Strukturen. Keystone/Gian Ehrenzeller

Appenzell Innerrhoden: Wassermangel im Alpsommer

Viel Sonnenschein und milde Temperaturen sorgten auch im Alpstein für goldene Geschäftszahlen. Traditionell beenden die Berggasthäuser am 1. November ihre Saison. In den meisten Betrieben bewegte sich die Anzahl Übernachtungen auf Rekordniveau.

Auch die Zahl der Tagesgäste war konstant hoch, dank des warmen und stellenweise auch trockenen Sommers.

Wanderweg mit Wanderern und einer Kuh
Legende: Wasser verkam zu einem raren Gut in den Berghütten. In höheren Lagen musste oft sparsam mit dem gesammelten Regenwasser umgegangen werden. Auf dem Foto: der malerische Alpstein. Keystone/Gian Ehrenzeller

Basel-Landschaft: EVP fängt SVP ab

Klar war eigentlich, dass die SVP als wählerstärkste Partei Anspruch auf einen Regierungssitz hat. Dann aber tauchte der Muttenzer EVP-Gemeinderat Thomi Jourdan auf, tourte durchs Baselbiet, lud zu Kaminfeuergesprächen und druckte zahlreiche Wahlplakate mit seinem Konterfei.

Derweil machte Sandra Sollberger (SVP), die für ihre Partei den Sitz des abtretenden Thomas Weber verteidigen sollte, einen eher zurückhaltenden Wahlkampf; sie schien sich der Wahl ziemlich sicher.

Medienleute umgarnen den neuen Regierungsrat Thomi Jourdan
Legende: Als Regierungsrat Thomi Jourdan das erste Mal im Landratssaal ankam, war das Medieninteresse gross. Die kleine EVP bugsierte die grosse SVP aus der Regierung und schickte sie in die Opposition. Keystone/Georgios Kefalas

Basel-Stadt: Endlich wieder Bundesrat

Die Freude in Basel war riesig am 13. Dezember, als kurz nach Mittag feststand: Basel hat wieder einen Bundesrat. «Gewählt ist mit 134 Stimmen: Beat Jans.» Und nicht nur das: In der Woche zuvor wurden mit Eva Herzog und Eric Nussbaumer eine Baslerin und ein Baselbieter zur Ständeratspräsidentin und zum Nationalratspräsidenten gewählt.

Bundesrat Beat Jans Hand in Hand mit Frau Tracy
Legende: Nördlich des Juras kommt manchmal das Gefühl auf, man werde in Bern vergessen. Das dürfte mit drei ranghohen Vertretern im Bundeshaus etwas weniger der Fall sein. Keystone/Georgios Kefalas

Bern: Vernichtendes Spitaljahr

Die Insel-Gruppe durfte zum einen feierlich ein neues Bettenhaus einweihen, zum anderen machte sich der Spitalriese, der seine Vormachtstellung weiter ausbaute, auch unbeliebt.

Rund um die Schliessung des Spitals Münsingen gab es Vorwürfe wegen vorenthaltener Dokumente und geheimer Sitzungen. Auch Vorwürfe über Missstände in der Kindermedizin trübten das Bild.

Inselspital Bern
Legende: Das Inselspital in Bern: Im kantonalen Gesundheitswesen ging es 2023 drunter und drüber. Auch im Berner Oberland gab es Knatsch: Nach Abstimmungen, Studien und Spannungen ist jetzt klar, dass das Spital Zweisimmen geschlossen wird. Keystone/Christian Beutler

Freiburg: Ohne Permis zur Niederlage

Im September blieb der Freiburger Regierungspräsident Didier Castella mit dem Auto in einer Polizeikontrolle hängen. Er war alkoholisiert am Steuer und musste den Führerschein für mehrere Monate abgeben.

Dass er seine Vergehen offen bekanntgab, brachte ihm zwar etwas Goodwill. Doch an der Urne erlitt er bei der wichtigsten Abstimmung eine Pleite: Am 12. November verwarf das Freiburger Stimmvolk seine Vorlage, die den Gemeinden mehr Autonomie geben sollte, mit 56 Prozent.

Didier Castella zeigt mit der rechten Hand auf ein Bild von Bergen
Legende: Didier Castella gab im Kanton Freiburg zuerst fehlerhaftes Verhalten zu, daraufhin verlor er eine für seine Regierung wichtige Abstimmung. Für Castella und die bürgerlichen Parteien in Freiburg eine herbe Niederlage. Keystone/Anthony Anex

Genf: Polit-Comeback des Jahres

Pierre Maudet schafft Ende April den Sprung zurück in den Genfer Staatsrat. Und dies nach einer letztinstanzlichen Verurteilung wegen eines Korruptionsdelikts, nach der schwerwiegenden Regierungskrise, die Maudet mit seiner Reise nach Abu Dhabi auslöste. Mit seiner neuen Bewegung «Libertés et justice sociale» eroberte er jetzt aber nicht nur einen Sitz in der Regierung, sondern auch ganze zehn Sitze im Grossen Rat.

Pierre Maudet steigt eine Treppe hoch
Legende: Es geht wieder aufwärts für Pierre Maudet. Er wurde nach seinem Trip in die Emirate entmachtet, zum Rücktritt aus der Regierung gedrängt sowie aus der FDP ausgeschlossen. Keystone/Salvatore Di Nolfi

Glarus: Keine Rückkehr nach Hause

Erst kurz vor Weihnachten kamen wieder Murgänge in Schwanden den Berg herunter. Noch ist viel Gesteinsmaterial oben, das abzurutschen droht. Ende August kam es im Gebiet Wagenrunse zur grossen Rutschung mit 30'000 Kubikmetern Geröll. Fast 100 Personen mussten evakuiert werden.

Im Dezember verabschiedete der Kanton Glarus eine Gefahrenkarte mit drei Zonen. Personen mit Häusern in der roten Zone dürfen nie wieder zurück; betroffen sind rund 40 Leute.

Schlammmassen zwischen Häusern
Legende: Erst im Dezember kamen erneut Geröllmassen den Berg herunter und fanden den Weg in die Strassen und Häuser in Schwanden. Der Berg ob Schwanden schwebt weiter wie ein Damoklesschwert über dem Dorf. Keystone/Nau.ch

Graubünden: Brienz rutscht weiter

Die sogenannte «Insel» bezeichnet das abrutschende Stück Berg oberhalb des Dorfes Brienz. Mitte Juni kam es mitten in der Nacht zum Bergsturz. Kurz vor den Häusern machte der Schuttstrom Halt und verschonte das Dorf.

Sieben Wochen lang waren die knapp 100 Brienzerinnen und Brienzer evakuiert. Der grosse Rutsch? Fürs Erste vorbei.

Schutthaufen und Dorf
Legende: Nur wenige Meter vor dem ersten Haus stoppte der Schuttstrom aus Gesteinsmassen des Brienzer Rutsches. Doch das Problem bleibt: Das Dorf rutscht weiter Richtung Tal – etwa einen Meter pro Jahr. Jetzt soll ein Entwässerungsstollen helfen. Keystone/Gian Ehrenzeller

Jura: Morddrohungen wegen Geothermie

In der der Gemeinde Haute-Sorne stiess ein Geothermieprojekt auf grossen, gar ausufernden Widerstand. Die Gegner befürchten Erdbeben. Der Widerstand geht trotz Bundesgerichtsentscheid weiter und gipfelte in Morddrohungen gegen den kantonalen Umweltminister. Das Projekt liegt weiter in der Schwebe.

Protestplakate auf einer Wiese
Legende: Die Gegner des Geothermieprojekts in Haute-Sorne geben nicht auf und kämpfen weiter gegen die geplanten Bohrungen. Sie fürchten Erdbeben – wie es übrigens bei zwei mittlerweile eingestellten Projekten in St. Gallen und Basel der Fall war. Keystone/Laurent Gilliéron

Luzern: Widerstand gegen die Kirche

Die Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche sorgten schweizweit für Entsetzen. In Luzern war die Kirchenbasis wütend und handelte. Das Kirchenparlament entschied im November, die Hälfte des Beitrages an das Bistum Basel, rund 440'000 Franken, zu sistieren. Dieses Geld soll erst im 2024 überwiesen werden, wenn das Bistum Massnahmen ergriffen hat: etwa eine unabhängige Untersuchungs- und Meldestelle oder dass keine Akten mehr vernichtet werden dürfen.

Seebecken Luzern mit Stadt und See
Legende: Die St. Leodegar-Kirche am Seebecken in Luzern. In Luzern gaben zudem die Wahlen und Sport zu reden: Nach acht Jahren ist die reine Männerregierung passé, die Regierung wird jünger, weiblicher und linker. Und der Aktionärsstreit beim FC Luzern rund um Investor Bernhard Alpstaeg sorgte für Aufsehen. Keystone/Gaetan Bally

Neuenburg: Sturmschäden nutzen

Am 24. Juli überkam La Chaux-de-Fonds ein schwerer Sturm mitsamt Tornado: Umgestürzte Krane und Hochspannungsmasten, Tausende Gebäudeschäden, zahlreiche umgeknickte Bäume – ein verheerendes Unwetter, das ein Todesopfer forderte.

Weil viele Dächer nun saniert werden müssen, wittern Solarpromotoren eine grosse Chance. Warum bei den Sanierungen nicht gleich Solarpanels auf die Dächer montieren? Dazu gibt es bereits Projekte.

Beschädigtes Gebäude in La Chaux-de-Fonds
Legende: Zahlreiche Häuser wurden im Juli bei einem Sturm in La Chaux-de-Fonds teilweise schwer beschädigt. Jetzt sollen Solarpanels auf die sanierten Dächer. Das Problem: Viele Gebäude in La Chaux-de-Fonds sind Unesco-geschützt, was den Bau von Photovoltaik erschwert. Keystone/Valentin Flauraud

Nidwalden: Roger Federer überboten

Er ist der Überflieger im Skizirkus und der ganze Stolz des Kantons Nidwalden: Marco Odermatt. 2023 war er nicht zu bremsen. Kein Wunder also, dass Odermatt auch zum Sportler des Jahres gewählt wurde. Und auch da zieht er an allen vorbei: Marco Odermatt holte sich den Titel zum dritten Mal en suite. Dies schaffte nicht mal Roger Federer. 

Marco Odermatt streckt seinen Hut vor Freude in die Höhe
Legende: In der letzten Saison fuhr Marco Odermatt 26 Rennen und verpasste dabei das Podest lediglich viermal. Zudem wurde er Abfahrts- und Riesenslalom-Weltmeister sowie Gesamtweltcup-Sieger. Keystone/Expa/Johann Groder

Obwalden: Mehr Asylplätze, mehr Kritik

Seit 2015 wird das Truppenlager auf dem Glaubenberg als Asylzentrum gebraucht. Entsprechend gab es auch Kritik, als der Bund mitteilte, die Kapazität in der Asylunterkunft per November auf 640 Plätze zu verdoppeln. Dies kam zu einer Zeit, als es auf dem Glaubenberg wiederholt zu Auseinandersetzungen zwischen Asylsuchenden kam.

Die Regierung bestätigte, dass die Polizei öfters ausrücken musste, wies aber auch darauf hin, dass nur ein paar wenige Personen dafür verantwortlich waren. Diese seien versetzt worden.

Asylsuchender schaut aus dem Fenster
Legende: Das Bundesasylzentrum Glaubenberg sorgte dieses Jahr im Kanton Obwalden für Schlagzeilen. Es stösst auch bei Einheimischen auf Ablehnung, obwohl es abseits liegt – die Busfahrt ab Sarnen dauert eine halbe Stunde. Keystone/Alexandra Wey

Schaffhausen: Abwahl nach 12 Jahren Ständerat

Noch nie hat die Schaffhauser Stimmbevölkerung einen bisherigen Ständerat abgewählt – bis zum 19. November. Der zweite Wahlgang um den zweiten Sitz – Hannes Germann (SVP) schaffte die Wiederwahl im ersten Wahlgang – verkam für Thomas Minder (parteilos) zum Fiasko: Er wurde abgewählt, Herausforderer Simon Stocker (SP) machte über 2000 Stimmen mehr. «Ich kann kaum glauben, was passiert ist», sagt der glückliche Gewinner.

Thomas Minder im Ständeratssaal
Legende: Thomas Minders Zeit in Bundesbern ist abgelaufen. Der Parteilose wurde im November überraschend als Ständerat abgewählt. 12 Jahre lang sass er im Ständerat, nationale Bekanntheit erlangte er durch die Initiative gegen Abzockerei, die an der Urne angenommen wurde. Er bekämpfte damit Manager und deren exorbitant hohe Löhne. Keystone/Anthony Anex

Schwyz: Geschlossene Geburtenabteilung

Das Spital Einsiedeln machte 2023 mehrmals Schlagzeilen. Zunächst schlugen aktuelle und ehemalige Mitarbeitende Alarm: Bei der Klinik gebe es einen Exodus von Kaderleuten, die Stimmung sei im Keller. Die Direktion wies die Vorwürfe entschieden zurück.

Im Herbst traf schliesslich der Fachkräftemangel das Spital. Weil das Personal auf der Geburtenabteilung fehlte, blieb diese im September eine Woche lang geschlossen. Was zunächst eine kurzfristige Notmassnahme schien, wiederholte sich. Ende Oktober kommunizierte das Spital schliesslich, dass die Abteilung erst 2024 wieder öffnen werde.

Spital Einsiedeln
Legende: Das Spital Einsiedeln erlebte ein bewegtes Jahr 2023. (Archivbild) Keystone/Sigi Tischler

Solothurn: Bundesgericht beerdigt Verkehrsprojekt

Seit über 60 Jahren wird an einer Umfahrung des Städtchens Klus zwischen Oensingen und Balsthal herumgedoktert. Auch das neuste Projekt ist nun gescheitert, und dies, obwohl das Stimmvolk einem 74-Millionen-Franken-Kredit für eine Umfahrung deutlich zustimmte.

Das Bundesgericht ging im März allerdings nicht auf eine Beschwerde der Solothurner Regierung ein. Damit wird ein Urteil des Solothurner Verwaltungsgerichts rechtskräftig.

Strasse führt durch ein Dorf
Legende: Am Feierabend wälzt sich eine Blechlawine durch das enge Städtchen Klus. Eine Umfahrung, die diese Situation verbessern sollte, kann aber nicht gebaut werden. Das Verwaltungsgericht entschied, dass die Umfahrung dem Natur- und Heimatschutz widerspreche. Ein geplantes Viadukt beeinträchtige das Ortsbild von nationaler Bedeutung zu stark. SRF/Marco Jaggi

St. Gallen: Sparsäuli für die Olma

Die Corona-Pandemie riss ein Loch in die Olma-Kasse. Die neue Direktorin wartete daraufhin mit einem ambitionierten Rettungsplan auf. Zuerst gab es eine Finanzspritze der Politik, die Genossenschaft wurde in eine AG umgewandelt, daraufhin wurden mit einer Kapitalerhöhung Millionen gesammelt.

Noch fehlen den Olma-Messen rund ein Viertel der nötigen 40 Millionen. «Die letzten 25 Prozent werden noch anspruchsvoll», sagte Direktorin Christine Bolt.

Neue Olma-Halle 1
Legende: 2023 fand die 80. Olma statt. Zurzeit fiebert St. Gallen der Eröffnung des neuen Wahrzeichens, der neuen Halle 1, im März entgegen. Doch es droht neues Ungemach: Wegen des Ausbaus des Autobahntunnels muss die Halle 9 unterbaut oder gar abgebrochen werden. Dort ist man allerdings vom Astra finanziell abgesichert. Keystone/Gian Ehrenzeller

Tessin: Gotthard zu, Tourismus leidet

Im September war das Tessin zwischenzeitlich von der Restschweiz ziemlich abgeschnitten: Die «schnellen Wege» in die Deutschschweiz waren unterbrochen. «Das Tessin verliert seine Lebensader», titelte ein News-Podcast von SRF. Der Tourismus in der Sonnenstube litt, Umsatzeinbussen in der kantonalen Industrie und im Gewerbe schlugen ein. Der Strassentunnel wurde dann aber rasch wieder geöffnet.

Entgleister Zug im Gotthard-Basistunnel
Legende: Im Gotthard-Basistunnel entgleiste ein Güterzug (im Bild) und im Strassentunnel lösten sich Betonteile von der Decke. Somit waren die zwei schnellen Verbindungen zwischen dem Tessin und der Deutschschweiz gleichzeitig unterbrochen. Keystone/Urs Flüeler

Thurgau: Hefenhofen-Angeklagter teils schuldig

Ein vernichtendes Urteil für die Thurgauer Behörden: In den Hauptanklagepunkten wurde der Hauptangeklagte im Fall Hefenhofen freigesprochen. Das Gericht sprach ihn zwar teilweise der Tierquälerei schuldig, der Kern der Anklageschrift fiel aber in sich zusammen. Aus den von der Staatsanwaltschaft geforderten sechs Jahren Haft wurde eine achtmonatige bedingte Haft sowie eine Geldstrafe.

Pferde werden in Armeelastwagen geladen
Legende: Der Fall Hefenhofen kam 2017 ins Rollen. Daraufhin schritt die Polizei ein, führte den Pferdezüchter ab und räumte durch das Militär das Gehöft. Sechs Jahre später kam es zum Gerichtsurteil. Keystone/Ennio Leanza

Uri: Stau verlagert sich

Diese eine Woche im September: Der Gotthard-Basistunnel und der Strassentunnel waren gesperrt. Letzterer wurde nach einer Woche wieder freigegeben, im Basistunnel jedoch ist das Ausmass der Zerstörung bis heute immens. Erst ab September 2024 ist wieder Normalbetrieb möglich.

In Uri bedeutete die Gotthard-Sperre mehr Arbeit für die Polizei und mehr Verkehr in Andermatt. Auf der Autobahn patrouillerten vermehrt Polizeistreifen, um die Lage im Blick zu halten.

Gotthard Passstrasse viel Verkehr
Legende: Die Gotthardtunnelsperre sorgte für viel Verkehr auf der Passstrasse. Die Blechlawine zwängte sich statt über die Autobahn die Schöllenenstrasse hoch zum Gotthardpass. Keystone/Urs Flüeler

Waadt: Entlassungen und Dividendenzahlungen

Die Zürcher Mediengruppe Tamedia brachte mit ihrem Sparplan ihre Angestellten mit Parolen auf die Strasse. In Lausanne demonstrierten Ende Oktober zahlreiche Mitarbeitende vor dem Edipresse-Turm. In der Romandie fällt der geplante Stellenabbau frappanter aus als in Zürich. So sollen in der Westschweiz 28 von 247 Stellen verschwinden. Vom Sparpaket von total sechs Millionen Franken entfallen 3.5 Millionen auf die Romandie.

Demonstranten mit Plakaten
Legende: Eine Tamedia-Angestellte bringt einen gebastelten Grabstein mit zum Protest: «Hier ruht die Westschweizer Presse.» Die TX Group löste Empörung aus, da sie gleichzeitig Dutzende Millionen Franken an Dividende ausbezahlt. Keystone/Laurent Gilliéron

Wallis: Tempo beim Wolf, Bremse bei Solar

Nach dem Solarexpress des Bundes wurden viele Ideen für hochalpine Grossprojekte lanciert. So zum Beispiel Grengiols-Solar im Saflischtal. Das Volk bremste das Projekt an der Urne aus.

Bewilligt wurde gegen Ende Jahr auch der Abschuss von sieben ganzen Wolfsrudeln. In Rekordzeit wurde ein Dutzend Tiere erschossen. Eine Beschwerde von Umweltverbänden führte dann zu einem Teilstopp der Jagd. Die Jagd auf vier Rudel läuft noch bis Ende Januar.

Testsolaranlage im Wallis auf einer Wiese
Legende: Eine Testinstallation für das Grengiols-Solarprojekt zeigt, wo die Photovoltaikanlagen hinkommen sollen. Hier im Saflischtal sollen 160'000 Solarmodule hinkommen. Doch das Projekt darf nicht von einem vereinfachten Bewilligungsverfahren profitieren. An der Urne gab es ein Nein. Keystone/Jean-Christophe Bott

Zug: Sonnenschein am Jodlerfest

Sechs Jahre mussten Jodelfans warten, dann wurde es ein Fest der Superlative: das eidgenössische Jodlerfest in der Stadt Zug im Juni. Es lockte bei herrlichem Wetter 210'000 Volkskulturbegeisterte an. Ein Rekord. Während drei Tagen und Nächten wurde an der Festmeile entlang der Seepromenade gefeiert, als gäbe es kein Morgen.

Gruppe Alphornbläser an der Seepromenade Zug mit Publikum
Legende: Eine Gruppe Alphornbläser an der Seepromenade in Zug beim Eidgenössischen Jodlerfest begeistert das Publikum. 10'000 Aktive massen sich an den Wettvorträgen im Jodeln, Alphornblasen und Fahnenschwingen. Keystone/Urs Flüeler

Zürich: Der Untergang der CS

Es war ein globales Beben auf dem Finanzmarkt. Bei der Credit Suisse reihten sich Skandale und Fehler aneinander. Das Missmanagement führt zu hohen Abflüssen der Vermögen von Kunden. Die Bank schlittert in einen Liquiditätsengpass.

Am 19. März wurde bekannt, dass die CS und die UBS einen Fusionsvertrag abschlossen. Der Bundesrat ermöglichte die Fusion durch eine Verordnung gestützt auf Notrecht. Die CS wird vollständig in die UBS integriert, das dauert noch bis Ende 2026.

Regentropfen am Paradeplatz
Legende: Grau und nass: Auf dem Zürcher Paradeplatz kam es dieses Jahr zu einem grossen Finanzbeben. Keystone/Michael Buholzer

Regionaljournal Ostschweiz, 23.12.2023, 17:30 Uhr;kobt

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