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Kauf des US-Jets genehmigt So reagieren die Rüstungskonzerne auf den Bundesratsentscheid

Die Landesregierung entscheidet sich für den F-35-Kampfjet aus den USA. Setzt die Konkurrenz nun auf den Urnengang?

Zu den Gewinnerinnen und Gewinnern zuerst: Der US-Rüstungskonzern Lockheed Martin darf der Schweiz 36 neue F-35-Jets verkaufen. Jim Robinson ist der zuständige Kampagnenleiter für die Schweiz und ihn freuts.

Wir sind sehr dankbar und fühlen uns geehrt, Teil der Zukunft der Schweizer Luftwaffe zu sein.
Autor: Jim Robinson Kampagnenleiter von Lockheed Martin

Robinson sagt: «Wir sind sehr dankbar und fühlen uns geehrt, Teil der Zukunft der Schweizer Luftwaffe zu sein.»

Es geht um fünf Milliarden Franken

Den anderen drei Anbieterinnen und Anbietern geht ein Rüstungsgeschäft verloren: Es wären fünf Milliarden Franken gewesen und das schmerzt. Einer der Verlierer ist Boeing ebenfalls aus den USA. In einem schriftlichen Statement heisst es, Boeing sei enttäuscht. Ihr Kampfjet – der F/A-18 Super Hornet – wäre die richtige Wahl gewesen für die Schweiz, ist der Konzern überzeugt.

Vom französischen Daussalt-Konzern als Anbieter des Rafale-Flugzeugs und von der französischen Botschaft war bisher kein offizielles Statement erhältlich. Deutschland hingegen, das den Eurofighter anbot, reagierte bereits.

Deutschland ist ebenfalls nicht erfreut

In einem Statement der deutschen Botschaft ist die Verärgerung zwischen den Zeilen herauszuhören: «Wir werden die Entscheidungsgründe des Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) auswerten und wir nehmen dabei zur Kenntnis, dass offenbar nur die militärtechnische Bewertung der Angebote berücksichtigt wurde.»

Wichtig ist für uns: Unsere Offerte und unsere Gesprächsbereitschaft besteht natürlich weiterhin.
Autor: Franz Posch Kampagnenleiter von Airbus

Deutschland hätte gerne mit den drei Partnerländern Italien, Spanien und Grossbritannien der Schweiz ein militärisches und industrielles Rundumpaket angeboten. Dass aber Airbus mit dem Eurofighter abstürzt, ist für Franz Posch von Airbus nicht nachvollziehbar. Das Angebot würde vorerst aufrechterhalten werden, sagt der Kampagnenleiter des Unternehmens.

Franz Posch erläutert: «Wir werden natürlich genau auf den weiteren politischen Prozess schauen, wie sich die Schweiz weiterentwickelt. Wichtig ist für uns: Unsere Offerte und unsere Gesprächsbereitschaft besteht natürlich weiterhin.»

Wird nun auf einen Volksentscheid spekuliert?

Die Hoffnung drückt leise durch, dass das Parlament oder die Stimmbevölkerung den F-35 nicht wählen. Dann bräuchte die Schweiz vielleicht einen europäischen Flieger.

Wir nehmen zur Kenntnis, dass offenbar nur die militärtechnische Bewertung der Angebote berücksichtigt wurde.
Autor: Deutsche Botschaft Auszug aus dem Statement

Beim Sieger hingegen, beim US-Konzern Lockheed Martin, sind solche Überlegungen weit weg. Der erste F-35 soll im Jahr 2027 über die Schweizer Alpen düsen, versprechen die Amerikanerinnen und Amerikaner – wenn alles nach Plan läuft.

HeuteMorgen, 01.07.2021, 06:00 Uhr

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