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Kichererbsen gescheitert Jetzt kommen die Bündner Ackerbohnen und Linsen

Jahrelang probierte der Plantahof in Landquart, Kichererbsen anzubauen. Nun hat man umgeschwenkt – mit Erfolg.

Es hat nicht sollen sein: Der Plantahof in Landquart GR hat den Anbau von Kichererbsen aufgegeben. Das Klima spielt nicht mit, auch im eher milden Churer Rheintal ist es zu nass und zu kalt.

Darum ging die Bündner Landwirtschaftsschule diesen Sommer neue Wege. Andreas Vetsch von der Fachstelle Pflanzenschutz und Ackerbau sagte im Mai zum Regionaljournal Graubünden von Radio SRF: «Als kantonale Institution ist das unser Auftrag: ausprobieren, verbessern und dem Publikum vorstellen.»

Über die Sommermonate wurden nun experimentell Ackerbohnen angepflanzt. Bei dieser Hülsenfrucht sind die Erfolgsaussichten im Gegensatz zu den Kichererbsen grösser: Die Ackerbohne wächst besser, so lautet das klare Resultat des Bündner Versuchs. «Bei der Ackerbohne konnten wir im Spätsommer ernten», sagt Vetsch nun.

Erste kleine Ernte ist da

Die Grösse der Ernte hält sich noch in Grenzen, man habe aber auch nicht viel angepflanzt, so Vetsch. Es sei mehr darum gegangen, zu ergründen, was es brauche, um diese Pflanzen im Kanton Graubünden anzubauen.

Die Bauern sind sich noch unschlüssig, welche Kulturen sie anbauen sollen.
Autor: Andreas Vetsch Fachlehrer Ackerbau, Leitung Fachstelle Pflanzenschutz

Aus Ackerbohnen oder auch Linsen lassen sich ähnliche pflanzenbasierte Fleischersatzprodukte herstellen wie aus Kichererbsen. Die Nachfrage bei Bauern sei da, sagt Vetsch: «Wir haben laufend Anfragen. Die Bauern sind sich noch unschlüssig, welche Kulturen sie anbauen sollen. Seien dies Erbsen, Lupine oder Ackerbohnen. Die Vielfalt ist gross.» Die Anfragen kämen auch aus Bergregionen, da sei der Erfolg aber nicht garantiert. Probieren wolle man es ohnehin.

Wachsende Nachfrage von Fleischersatzprodukten

Die Nachfrage nach Schweizer Alternativen zu Fleisch, die sei da, heisst es seitens Plantahof. Diese Einschätzung teilt das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) in seinem Fleischersatz-Report aus dem Jahr 2021. Zwar ist da noch die Rede von einer Nischenposition – der umsatzbezogene Marktanteil verglichen mit den Volumina verschiedener Fleischkategorien betrug 2020 nur 2.2 Prozent –, allerdings verzeichnen die Produkte seit Jahren steigende Umsätze.

Ackerbohnen
Legende: Aus Ackerbohnen lassen sich unter anderem Fleischersatz-Produkte herstellen. Der Markt dafür wächst, auch einheimische Pflanzen werden hierfür immer mehr nachgefragt. imago / Countrypixel

Ebenso steigend sind die Umsätze im Detailhandel, wo das Sortiment kontinuierlich wächst. Ein besonders hohes Wachstum verzeichnen dabei pflanzliche Burger. Dort stieg der jährliche Umsatz zwischen 2016 und 2020 im Schnitt um 62 Prozent. Gemäss BLW ist bereits jeder sechste Burger aus pflanzlichen Rohstoffen.

SRF1 Regionaljournal Graubünden, 24.10.2022, 17:30 Uhr

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