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Klima Schweizer Städte verzeichnen immer mehr Hitzetage

Ob Zürich, Basel, Genf oder Lugano – in Schweizer Städten nimmt die Zahl an Hitzetagen stetig zu.

Der Juni 2025 war der zweitwärmste Juni seit Messbeginn in der Schweiz im Jahr 1964. Noch wärmer war es im Juni 2003. Ein Rekord ergab sich heuer jedoch bei der Nullgradgrenze: Noch nie war diese so hoch wie im Juni dieses Jahres – auf 5124.6 Meter über Meer. Aber wie sieht es in den Schweizer Städten aus?

Strassenszene mit digitalem Thermometer zeigt 34 Grad.
Legende: Die Hitzewelle heizt das Flachland in der Schweiz aktuell gehörig auf. KEYSTONE / Salvatore Di Nolfi

Aufgrund des Klimawandels nehmen Hitzetage im gesamten Flachland in der Schweiz zu. Generell liegt aber die Temperatur in den Städten etwas höher als in ländlichen Regionen.

Bei diesen sogenannten «städtischen Wärmeinseln» kommt es gemäss Meteo Schweiz aber auf Grösse, Bebauungsdichte, Vegetationsanteil und Durchlüftung der Städte an. Um den Klimaeffekt zu erkennen, werden Normperioden in der Forschung in 30-Jahre-Zyklen gemessen.

«Mit Blick auf die Hitzetage muss man dazu sagen, dass die in der Grafik gezeigte Statistik diesen Effekt, die sogenannte ‹städtische Wärmeinsel› nicht zeigt», erklärt Roman Brogli von SRF Meteo. Die offiziellen Schweizer Messstationen befinden sich nicht in den Innenstädten. «In den Innenstädten gibt es bereits deutlich mehr Hitzetage als an den offiziellen Messstationen», so Brogli weiter.

Warum 30-Jahre-Perioden?

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Um das Klima eines Ortes festzuhalten, werden in der Meteorologie und Klimatologie normalerweise 30 Jahre gemittelt. Diese sogenannte «Normperiode» wurde von der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) festgelegt.

Die Temperaturzunahme an sich ist in der gesamten Schweiz ähnlich. «Aber natürlich gab es schon immer Temperaturunterschiede zwischen den Städten. In Genf oder Basel ist es normal, dass es ab und zu über 30 Grad gibt. Es passiert aber immer häufiger», erklärt Brogli.

In Lugano, in der Nähe des Sees, gab es vor 50 Jahren kaum Hitzetage. Aufgrund des Klimawandels wird die Grenze zu den 30 Grad aber heute schon häufiger erreicht. Dadurch sieht die relative Zunahme von Hitzetagen in Lugano extremer aus.

Wie stark Hitzetage weiter zunehmen werden, hängt vom Ausmass des Klimaschutzes ab, welcher global betrieben wird. «Unter Annahme des durchaus realistischen Klimaszenarios RCP 4.5 würden in den nächsten 50 Jahren eher noch etwas mehr Hitzetage dazukommen als in den letzten 50 Jahren», sagt Brogli.

Sommertage und Tropennächte – die Definitionen im Überblick

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Von einem Sommertag spricht man, wenn die Tageshöchsttemperatur 25 Grad oder mehr erreicht.

Sobald die Tagestemperatur mindestens 30 Grad erreicht, spricht man von einem Hitzetag.

An einem Wüstentag erreicht die Tageshöchsttemperatur 35 Grad oder mehr.

In einer Tropennacht fällt die Temperatur nicht unter 20 Grad.

Nicht nur in der Schweiz, sondern in ganz Europa zeigen die Temperaturen nach oben. Tendenziell ist die Erwärmung im Mittelmeerraum sogar noch etwas grösser als in der Schweiz, besonders in den Sommermonaten.

SRF Meteo, 1.7.2025, 19:55 Uhr ; 

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