Zum Inhalt springen

Kooperation über Landesgrenze SBB baut internationalen Bahnverkehr aus

  • Die SBB baut zusammen mit Partnerbahnen der Nachbarländer das Angebot im internationalen Bahnverkehr in Europa weiter aus.
  • Zusammen mit der Deutschen Bahn (DB), den französischen Staatsbahnen SNCF und der italienischen Staatsbahn Trenitalia werden drei neue Zugsflotten eingeführt.
  • Die vier europäischen Partner haben das gemeinsame Ziel, die Zahl der Personenverkehrsverbindungen zu erhöhen und die Reisezeit zu verkürzen.

Die SBB und die Partnerbahnen reagieren mit dem Ausbau auf die steigende Nachfrage im internationalen Bahnverkehr. SBB-Chef Andreas Meyer erklärte gegenüber SRF, der Ausbau sei von langer Hand geplant gewesen und der Zeitpunkt sei nun «goldrichtig»: «Wir haben zehn Prozent mehr Nachfragen nach internationalen Bahnreisen gegenüber dem Vorjahr».

Auch die zunehmende Bedeutung von Nachhaltigkeit und Klimaschutz habe zu starken Nachfragesteigerungen der Bahnreisen beigetragen. «Dieses Umweltbewusstsein ist kein Strohfeuer und wir gehen davon aus, dass das ein langfristiger Trend ist», so Meier weiter.

Deshalb haben die SBB und die Partnerbahnen DB, SNCF und Trenitalia beschlossen, ihre Zusammenarbeit für internationale Tagesverbindungen weiter auszubauen. Hierfür werden laut Medienmitteilung drei neue Flotten eingeführt:

  • Ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2019 reisen die Kunden von Chur und Zürich mit dem ICE 4, der neusten Generation der Hochgeschwindigkeitszüge der DB. Mit der neuen Flotte kann die Kapazität gegenüber dem bisherigen ICE 1 um 20 Prozent erhöht werden.
  • Ebenfalls bereits ab Dezember setzt TGV Lyria auf den Strecken von

    Zürich, Lausanne und Genf nach Paris komplett erneuerte TGV-Doppelstockzüge ein. Damit erhöht die Tochtergesellschaft von SNCF und SBB das Platzangebot um 4500 auf täglich 18'000 Sitzplätze.

  • Auf der Gotthardachse wird ebenfalls ab Dezember der neue internationale Fernverkehrszug «Giruno» der SBB nach Lugano/Chiasso verkehren. Ab Frühling 2020 erfolgt ein schrittweiser Einsatz bis Mailand.

Gemeinsam mit den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) will die SBB zudem den Nachtzugverkehr von und nach der Schweiz weiterentwickeln.

Schneller nach Mailand

Der Angebotsausbau mit den europäischen Partnern soll auch in den nächsten Jahren fortgeführt werden, wie die SBB mitteilt.

Die SBB und Trenitalia werden ab 2021 – nach der Eröffnung des Ceneri-Basistunnels – neben Mailand und Venedig auch weitere Verbindungen nach Italien anbieten. Mit der Inbetriebnahme des Ceneri-Basistunnels werden die Fahrzeiten nach Italien deutlich verkürzt. Nach Paris verkehren die doppelstöckigen Züge von TGV Lyria ab Zürich täglich sechs Mal in beiden Richtungen.

TGV Lyria bietet täglich auch auf der Strecke Lausanne-Paris sechs Verbindungen in beiden Richtungen und auf der Strecke Genf-Paris acht Verbindungen in beiden Richtungen. Nach Deutschland verkehren die ICE 4 täglich sieben Mal ab Zürich nach Frankfurt und nach Hamburg.

Schneller nach München

Für 2021 ist zudem der Ausbau des Angebots nach München auf sechs Zugpaare täglich und eine Reisezeitverkürzung gegenüber heute um bis zu einer Stunde auf dreieinhalb Stunden geplant.

Mit einem Ausbau der Verfügbarkeit von internationalen Sparbilletten ab der Schweiz soll Bahnreisen auch preislich attraktiver werden, wie es hiess. Der Online-Vertrieb der SBB für internationale Billette werde aktuell grundlegend überarbeitet, um die Suche und Buchung von Sparpreisen zu vereinfachen und kundenfreundlicher zu gestalten.

Meistgelesene Artikel