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Kosten der Krankenkassen Die Prämien steigen erneut – das sind die Reaktionen

FDP: Mit der einheitlichen Finanzierung von ambulanten und stationären Leistungen sollen unnötige Spitalaufenthalte durch zeitgemässe ambulante Eingriffe ersetzt werden. Dies führe zu einer Reduktion der Gesundheitskosten von 440 Millionen Franken pro Jahr. Die FDP habe einen Katalog mit zahlreichen Massnahmen für eine qualitativ hochstehende, digitalisierte und langfristig bezahlbare Gesundheitsversorgung verabschiedet, teilte die Partei mit. Die Eigenverantwortung der Bürgerinnen und Bürger dürfe nicht immer durch neue Regulierungen und Verstaatlichungen untergraben werden.

Person, die einer anderen Person ein Ticket überreicht.
Legende: Die Krankenkassenprämien steigen 2025 im Schnitt um sechs Prozent. Die mittlere Monatsprämie wird 378.70 Franken betragen. Keystone/CHRISTIAN BEUTLER

Die Mitte: Der Mittelstand und die Familien litten schon jetzt unter den steigenden Prämien und Lebenshaltungskosten. Man müsse nun handeln. Die Partei habe ihr Forderungen und Massnahmen in einem Gesundheitsmanifest zusammengefasst, teilte die Partei auf X mit. «Das Gesundheitssystem ist zu einem Kartell geworden, in dem sich die Akteure gegenseitig decken und Kosteneinsparungen verhindern», wurde Parteipräsident Gerhard Pfister zitiert.

SP: Für die Sozialdemokraten ist klar, dass die Prämien gedeckelt und solidarischer finanziert werden müssen, um die Kaufkraft der Menschen in der Schweiz zu schützen. In den letzten 20 Jahren hätten sich die Prämien mehr als verdoppelt, während Löhne und Renten kaum gestiegen seien. Das Parlament dürfe nicht länger wegschauen.

Die Grünen: Mit der Motion Weichelt fordern die Grünen die Einführung von einkommens- und vermögensabhängigen Krankenkassenprämien, wie die Partei mitteilte. Damit könne das ungerechte System der Kopfprämien aus dem Weg geschafft werden. Ein Beispiel dafür sei die Unfallversicherung, die schon jetzt an den Lohn gekoppelt ist.

Prämienerhöhung ist für Konsumentenschutz ein Gesundheitsrisiko

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Die Stiftung für Konsumentenschutz sieht in den steigenden Krankenkassenprämien eine enorme Belastung für Haushalte mit tieferen und mittlerem Einkommen. Die neuen Preise würden ein Gesundheitsrisiko nach sich ziehen, da immer mehr Menschen aus finanziellen Gründen auf notwendige medizinische Behandlungen verzichteten.

Im Jahr 2023 sei dies bei einem Fünftel der Schweizer Bevölkerung der Fall gewesen, teilte der Konsumentenschutz auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit. Das sei ein Armutszeugnis für ein wohlhabendes Land wie die Schweiz.

Der Konsumentenschutz fordert Bundesrat und Parlament dringend zum Handeln auf. Massnahmen wie ein Referenzpreissystem für Generika, höhere Prämienverbilligungen und unabhängige Kontrollen gegen fehlerhafte Spital- und Arztrechnungen könnten die Kosten dämpfen.

Den Konsumentinnen und Konsumenten bleibe nur die Möglichkeit eines Wechsels des Versicherungsmodells oder der Krankenkasse, um Geld zu sparen, so der Konsumentenschutz.

FMH: Die Verbindung der Schweizer Ärztinnen und Ärzte schreibt, bereitliegende Reformen könnten schon länger den Prämienanstieg dämpfen. Eine einheitliche Finanzierung der Gesundheitsleistungen könne die ambulante Medizin sowie die Pflege stärken. Ausserdem würden die Koordination im Gesundheitswesen gefördert und die Prämienzahlenden entlastet. Dafür nötig sei die Annahme der entsprechenden Änderung des Bundesgesetzes über die Krankenversicherung (KVG) durch das Schweizer Stimmvolk im November. Andererseits könne mit der ambulanten Tarifrevision eine sachgerechte und aktualisierte Tarifierung ermöglicht werden.

Spitäler der Schweiz (H+): Die finanzielle Situation der Spitäler und Kliniken verschlechtere sich stetig, weshalb griffige und umgehende Reformen nötig seien, teilte der Verband mit. Ohne eine faire Finanzierung mit kostendeckenden Tarifen könnten die Spitäler ihr gewohntes Versorgungsangebot nicht aufrechterhalten. Ein wichtiger Faktor, um das Kostenwachstum zu bremsen, sei die Förderung der Ambulantisierung. Aufgrund von finanziellen Fehlanreizen sei die Zahl der ambulanten Eingriffe in der Schweiz nach wie vor zu tief. Das vorhandene Sparpotenzial werde nicht genutzt.

Comparis will mehr Spielraum für alternative Versicherungsmodelle

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Der Online-Vergleichsdienst Comparis fordert vom Parlament mehr Spielraum für alternative Versicherungsmodelle. Es sei wichtig, dass Krankenkassen und medizinische Leistungserbringer mehr Möglichkeiten haben im Krankenversicherungsgesetz.

«Dieser dritte Prämienschock in Folge bringt viele Versicherte in finanzielle Schwierigkeiten. Das gilt besonders für Familien, die bisher keine individuelle Prämienverbilligung erhalten haben», liess sich Comparis-Krankenkassenexperte Felix Schneuwly in einem Communiqué zitieren. Auch Hypothekarzinsen, Mieten, Energie- und Lebensmittelpreise seien in den letzten Jahren gestiegen.

SPO Patientenorganisation: Aus Sicht der Stiftung müssen alle Akteure in die Verantwortung genommen werden. Die Profiteure des Systems hätten einen grossen Anreiz, möglichst viele Leistungen, aber keine Transparenz darüber zu erbringen, welchen Nutzen diese für die Patienten haben, teilte die SPO auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit. Zu viele würden an diesem System verdienen. Darunter litten die Prämienzahlenden.

SRF 4 News, 26.09.2024, 14 Uhr ; 

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