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Kriegsverbrechen in Liberia Bundesstrafgericht verurteilt liberianischen Kriegsverbrecher

  • Das Bundesstrafgericht in Bellinzona hat den Liberianer Alieu Kosiah wegen Gräueltaten während des ersten Bürgerkriegs in Liberia zu 20 Jahren Haft verurteilt.
  • Der Verurteilte ist der ehemalige Kommandant der Ulimo-Rebellen aus Liberia.
  • Das Bundesstrafgericht führte zum ersten Mal einen Prozess gegen einen mutmasslichen Kriegsverbrecher.

Der 46-jährige Alieu Kosiah sah sich mit 25 Anklagen konfrontiert, darunter Tötung von Zivilisten, Vergewaltigung, Rekrutierung von Kindersoldaten und Kannibalismus.

Die universelle Gerichtsbarkeit

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Die Rechtsgrundlage der universellen Gerichtsbarkeit besagt, dass schwere Menschenrechtsverletzungen überall verfolgt werden können, egal, wo die Tat begangen wurde und welche Staatsangehörigkeit die Täter oder Opfer besitzen.

Weil die Schweiz alle nötigen Abkommen ratifiziert hat, ist sie gesetzlich verpflichtet, grausame Verbrechen wie Kriegsverbrechen aufzuklären.

Kosiah wurde 2014 in der Schweiz verhaftet. Ein hiesiges Gesetz aus dem Jahr 2011 erlaubt die Verfolgung von schweren Verbrechen, die überall begangen werden, unter dem Prinzip der universellen Gerichtsbarkeit.

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