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Wenn einem die App auf Schritt und Tritt folgt
Aus Espresso vom 05.06.2018. Bild: Keystone
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Kritik an Fairtiq Wenn einem die App auf Schritt und Tritt folgt

Eine Ticket-App weiss jederzeit, wo die Benutzer sind und kann die entsprechenden Daten auch anderweitig verwenden.

Die App Fairtiq ermittelt die Ortungsdaten der Smartphones der Benutzer und erstellt so automatisch Tickets für die Benutzung von Tram, Bus oder Zug. Die Daten können durch den Betreiber jedoch auch anderweitig verwendet werden. So erhielten 150 Kunden in den letzten Wochen ein Mail, weil sie die App nicht mehr eingesetzt haben.

Man habe mit Bedauern festgestellt, dass die Fairtiq-App seit einer Weile nicht mehr im Einsatz war, heisst es in dem Schreiben. «Wir hoffen, dass Sie in den Ferien waren», schreiben die Betreiber von Fairtiq weiter. Zudem sollten die Benutzer einige Fragen zu ihrer Absenz beantworten.

Unverständnis über Mail von Fairtiq

Die Angeschriebenen haben zum Teil mit Unverständnis auf das Schreiben reagiert. Der Tenor: Wann und wo die App eingesetzt wird, gehe den Betreiber der App nichts an. Ins gleiche Horn bläst auch Konsumentenschützerin Sara Stalder. Für sie verletzt der Betreiber sogar die Datenschutzbestimmungen.

In den Allgemeinen Geschäftsbedingungen von Fairtiq steht, dass das Unternehmen die erfassten GPS-Daten auswerten darf. Zudem dürfen Kunden über «betreffende Themen» informiert werden. Sara Stalder bezeichnet diese Formulierung als schwammig. Andere Unternehmen reden klar von «Marketingzwecken», da wisse der Kunde wenigstens, was gemeint sei.

AGB gemäss neuer Datenschutzverordnung nicht gestattet?

Laut der neuen Datenschutz-Verordnung der EU, die vielfach auch in der Schweiz zur Anwendung kommt, wäre eine solche Formulierung zudem gar nicht gestattet, behauptet Sara Stalder. Es müsste in den Geschäftsbestimmungen klar werden, dass die Nutzung der App überprüft wird, und Kunden angeschrieben werden, wenn sie sie eine gewisse Zeit nicht nutzen.

Fairtiq verteidigt die eigenen Geschäftsbestimmungen. Sie würden das Produkt verbessern wollen, nicht mehr Tickets verkaufen, sagt Mediensprecher Andrin Huber auf Anfrage des SRF Konsumentenmagazins «Espresso». Man sei der Überzeugung, dass die Geschäftsbedingungen in Ordnung seien, man werde jedoch die Formulierungen überprüfen und angesichts der neuen EU-Bestimmungen demnächst anpassen. Zudem werde man künftige Mailings sensibler formulieren.

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