Nach drei Jahren Bauzeit ist es soweit: Das Klanghaus am Schwendisee oberhalb von Wildhaus SG ist fertiggestellt. Der 23.3 Millionen Franken teure Holzbau wurde heute erstmals den Medien präsentiert.
Das Klanghaus ist architektonisch ebenso besonders wie akustisch. Es wurde als «begehbares Instrument» konzipiert – ohne rechte Winkel, mit gebogenen Wänden und vollständig aus einheimischem Holz gebaut.
Grosse Fenster geben den Blick frei auf die Toggenburger Landschaft und lassen gleichzeitig Licht in Räume voller Resonanz strömen. «Alles ist rund und gebogen – damit der Klang möglichst vielseitig auf das Gehör trifft», sagt Architektin Astrid Staufer.
Raum für Musik und Experimente
Vier unterschiedlich gestaltete Klangräume und zwei Aussenbühnen bieten Raum für musikalische Experimente. Vom Profi bis zur Laiin – das Haus richtet sich an alle, die mit Klang arbeiten, sei es bei Proben, Workshops oder Kursen.
Die Vision des Klanghauses ist Teil der «Klangwelt Toggenburg», einem Projekt, das seit über zwanzig Jahren Klang als Erlebnis im Tal inszeniert.
Neben einem Klangweg und einem Resonanzzentrum bildet das neue Haus nun das Herzstück dieser Welt. Ziel ist es, mehr Gäste in die Region zu bringen – und damit auch die Gastronomie und Hotellerie zu stärken.
Wir hoffen auf positive Auswirkungen für die Gastronomie und Hotellerie in der Region.
«Das Klanghaus bringt neue Gäste ins Toggenburg, um Musik zu machen», sagt Mathias Müller, Präsident des Stiftungsrats Klangwelt Toggenburg. «Wir hoffen auf positive Auswirkungen für die Gastronomie und Hotellerie in der Region.»
Vom politischen Ringen zum Kulturleuchtturm
Entstanden ist das Klanghaus nicht ohne Hürden: Nachdem der St. Galler Kantonsrat 2016 das Projekt noch knapp abgelehnt hatte, wurde es überarbeitet – auch die Kosten. 2019 stimmten dann Kantons- und Regierungsrat sowie später das Stimmvolk dem Vorhaben zu. 2022 folgte der Baustart.
Die St. Galler Regierungspräsidentin Susanne Hartmann zeigte sich beim Medienrundgang begeistert: «Es ist wunderschön geworden.» Der Holzgeruch erinnere sie an die Schreinerei ihres Grossvaters.
Erste Klangerfahrungen im neuen Haus
Ob das Konzept als «begehbares Instrument» funktioniert, wurde bereits getestet. Das Ensemble Kiosk experimentierte die letzten Tage mit dem Klang im Haus – und nutzte ihn gleich für Albumaufnahmen.
Musiker Alexandre Kordzaia zeigte sich beeindruckt: «Wir haben versucht, die Instrumente so zu platzieren, dass der Raum selber inspiriert.»
Die offizielle Eröffnung des Klanghauses findet am 24. und 25. Mai statt. Zwölf Stunden Live-Musik stehen auf dem Programm.