Sie sind eingebettet in den sanften Hügeln des Baselbieter Jura: rund 270 Feldscheunen, Stein oder Holzgebäude auf den Feldern, welche die letzten Jahrzehnte überlebt haben und früher als Ställe oder Lager fürs Heu genutzt wurden.
In den 1980er-Jahren wurden die Scheunen inventarisiert und ein Drittel davon als besonders erhaltenswerte Gebäude eingestuft. Seit 15 Jahren kümmert sich der Verein Baselbieter Feldscheunen um dieses historische Erbe.
Feldscheunen im Baselbiet – ein paar Beispiele
Nun wird der Verein mit dem Walder-Preis für Naturschutz ausgezeichnet. Der Preis ist mit 50'000 Franken der höchstdotierte Naturschutzpreis der Nordwestschweiz und wird jährlich von einer gleichnamigen Stiftung vergeben.
Ziel des Vereins: Die liebevoll «Schürli» genannten Feldscheunen sollen vor dem Zerfall gerettet werden, denn sie prägen das Landschaftsbild des Baselbiets. «Feldscheunen sind für uns kulturhistorische Schlüsselelemente und emotionale Orientierungspunkte in der Landschaft», sagt Markus Zentner, Präsident des Vereins Baselbieter Feldscheunen.
Besitzern fehlt oft das Geld
Der Verein hat rund 150 Mitglieder und wird finanziert von Privaten, aber auch verschiedenen Firmen, Organisationen oder dem Swisslos-Fonds. Die Mitglieder legen selber Hand an, an freiwilligen Arbeitstagen.
Unter ihnen befinden sich viele Zimmerleute aber auch Architekten. «Viele von ihnen sind aber auch einfach gerne in der freien Natur unterwegs. An unseren Arbeitstagen haben wir eine gute Durchmischung von Berufen, Alter und Geschlechtern.»
Ein wichtiger Teil der Vereinsarbeit sei neben den Restaurationsarbeiten vor Ort auch die Geldbeschaffung. Denn den Besitzerinnen und Besitzern fehlen oft die nötigen finanziellen Mittel für die Restauration einer Feldscheune. Und: Eigentümer sollen auch ermutigt werden, selber die Scheunen auszubessern. Auch in diesem Fall erhalten sie Unterstützung der Fachleute aus dem Verein.
Ziel bleibt, dass wir weiterhin im Schnitt pro Jahr eine Scheune restaurieren und erhalten können.
15 Gebäude hat der Verein in den letzten Jahren wieder auf Vordermann gebracht. Die Arbeit werde ihnen in den nächsten Jahren nicht ausgehen, meint Zentner: «Ziel bleibt, dass wir weiterhin im Schnitt pro Jahr eine Scheune restaurieren und erhalten können.» Die 50'000 Franken Preisgeld kann der Verein demnach gut gebrauchen. «Wir freuen uns sehr über den Preis. Dies ist auch eine Anerkennung unserer Arbeit», sagt Zentner stolz.