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Die Lehren aus der Krise von Rastatt
Aus HeuteMorgen vom 13.08.2018.
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Lehren aus der Rastatt-Krise Was nützen Notfallpläne, wenn die Schienen fehlen?

Ein Jahr nach dem Güterkollaps auf der Rheintallinie sehen sich die Bahnen besser gewappnet. Das wird stark bezweifelt.

Vor genau einem Jahr ging auf einer der wichtigsten Eisenbahnstrecken Europas auf einen Schlag nichts mehr. Bei Rastatt in Baden-Württemberg (Deutschland) hatten sich bei Ausbauarbeiten die Schienen gesenkt. Die Rheintalbahn war während anderthalb Monaten gesperrt.

Für den Nord-Süd-Güterverkehr war es eine Katastrophe. Ganze zwölf Tage dauerte es, bis klar war, wie viele Güterzüge über welche Routen die Baustelle von Rastatt umfahren konnten.

«Notfallkonzept wäre heute schneller bereit»

«Ein solches Notfallkonzept wäre heute schneller bereit», sagt Irmtraut Tonndorf, Kommunikationschefin von Hupac, einem Unternehmen, das sich auf den Transport von Containern oder ganzen Lastwagen auf der Bahn spezialisiert hat. Allen sei glasklar bewusst geworden, was es bedeute, im internationalen Schienengüterverkehr Notfallpläne zu haben und international zu agieren.

Rastatt.
Legende: An der Tunnel-Baustelle in Rastatt Niederbühl hatten sich die Bahngleise abgesenkt. Keystone/Archiv

Alternativen schneller zu planen, sei ein erster Schritt und da hätten die europäischen Bahnen tatsächlich gehandelt, betont auch Peter Westenberger, Geschäftsführer des Netzwerks der europäischen Eisenbahnen, das die privaten Güterbahnen vertritt.

Umleiterstrecken zu wenig fit

Planen sei allerdings schwierig, wenn zu wenig Schienen zur Verfügung stünden: «Genau an diesem Punkt ist man aber noch nicht weiter als vor einem Jahr, weil keine Konsequenzen gezogen wurden», kritisiert Westenberger.

Nach seinen Worten wäre es darum gegangen, das parallel laufende Eisenbahnetz so zu «ertüchtigen», dass Umleiterverkehr auch wirklich abgewickelt werden könnte. Genau das klappte nach Rastatt nicht, denn die Ausweichsrouten konnten den Verkehr der Rheintalbahn nicht aufnehmen.

Kundschaft traut den Bahnen nicht

Die Unternehmen, die ihre Produkte mit der Bahn transportieren und während des Unterbruchs auf Lastwagen oder Schiffe ausweichen mussten, seien zwar grösstenteils wieder auf der Bahn, sagt Frank Furrer, Geschäftsführer des Verbands VAP cargorail. Er betont aber: «Der Vertrauensverlust in die drei Staatsbahnen ist gewaltig.»

Die SBB sieht den Handlungsbedarf. Im konkreten Fall der Rheintalbahn seien aber in erster Linie die deutschen und die französischen Staatsbahnen gefordert.

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