Ab Freitag wird das Bundeshaus in Bern wieder einen Monat lang jeden Abend mit 76'228 Einzelbildern bespielt. «Planet Hope» heisst die zehnte Ausgabe des Lichtspektakels, bei der das Bundeshaus als Schiff durch die Welt segelt. Es geht um Umwelt, Zerstörung, Rettung – um Nachhaltigkeit. Die Jubiläumsausgabe wir jedoch speziell, nicht nur wegen Corona.
Corona hat die Veranstalter vor grosse Herausforderungen gestellt. Fast Tag und Nacht habe ihr Team an einem Schutzkonzept gearbeitet, sagt Produzentin Brigitte Roux. «Wenn wir jetzt sehen, wie die Coronazahlen steigen, haben wir die richtige Entscheidung getroffen.»
Weniger Leute – mehr Vorführungen
Statt 10'000 dürfen nur 900 Leute auf dem Bundesplatz das 25-minütige Spektakel mitverfolgen. Sie müssen sich Online registrieren und an einem der drei Eingänge einen Handy-Code vorweisen, wofür es mehr Helferinnen und Helfer braucht. Dabei werde es Warteschlangen geben. «Wir müssen damit rechnen, dass dort bis zu tausend Leute warten werden», so Roux. Diese müsste man auf die nächste Show vertrösten.
Damit auch sie das Lichtspektakel sehen können, wird es statt zweimal viermal gespielt. Trotz mehr Vorführungen werden wegen der Zuschauerbegrenzung aber höchstens 117'000 Personen das «Rendez-vous Bundesplatz» sehen. Zuletzt waren es insgesamt über eine halbe Million.
Corona ist aber nicht das einzige Problem des Lichtspektakels. Die zehnte Ausgabe könnte nämlich wegen Finanzierungsproblemen die letzte sein. Das Berner Stadtparlament hat vor einem Monat entschieden, den Beitrag der Stadt von 180'000 an das Lichtspektakel für 2021 zu streichen.
Brigitte Roux kann das nicht verstehen. Das Spektakel bringe der Stadt viel: Besucherinnen und Besucher würden von weit her kommen, in der Stadt essen, einige sogar da übernachten.
Bevor ich es aufgebe, muss viel passieren.
Es gibt andere Städte, die ein solches Lichtspektakel gerne nehmen würden, zum Beispiel die Stadt Luzern. Brigitte Roux hofft aber, weiterhin das Bundeshaus in Bern bespielen zu können. «Bevor ich es aufgebe, die Show am ehrwürdigsten Gebäude der Schweiz zu zeigen, muss viel passieren», so Roux.
Sie hofft, dass die Politik umdenkt und den Beitrag künftig wieder spricht. Es gebe positive Signale – auch aus der Privatwirtschaft, dass die zehnte nicht die letzte Lichtshow in Bern sein wird.