Im Schnitt ein Prozent mehr Lohn 2019 – deutlich mehr als in anderen Jahren. Das mag manchen freuen, doch die Freude wird getrübt. Denn die Teuerung steigt ebenfalls um ein Prozent.
In der Schweiz sind die Preise vieler Güter in den letzten Jahren gleichgeblieben oder gar gesunken. Gleichzeitig sind die Löhne gestiegen. Und so erfreuten sich viele über eine prallere Geldbörse – seit 2009. Eine ähnliche Situation gab es letztmals vor 30 Jahren.
Lohnempfänger müssen mit einer Einbusse rechnen
Doch nun hat sich das Blatt gewendet: Weil auch die Teuerung am Steigen ist, müssen die Lohnempfänger im laufenden Jahr erstmals eine Einbusse in Kauf nehmen. 2019 müssen sie mit einer Stagnation rechnen. Zu diesem Schluss kommt die Grossbank UBS in einer grossangelegten Lohnumfrage. Insgesamt wurden 324 Unternehmen befragt.
Doch wer kommt nun tatsächlich in Genuss eines Reallohnanstiegs? Einzig die Beschäftigten der Informatik- und Telekom-Branche können dieses Jahr einen Reallohnanstieg verbuchen. Im nächsten Jahr kann einzig die Chemie- und Pharmabranche mit höheren Reallöhnen rechnen. Die grössten Lohn-Einbussen verzeichnen dagegen – in beiden Jahren – die Angestellten der Medienbranche.
Weiteres Wachstum erwartet
In der Studie wurden die Unternehmen auch zur wirtschaftlichen Entwicklung befragt. Etwa zwei Drittel der Firmen erwarten für 2019 ein moderates Konjunkturwachstum. 30 Prozent gehen von einer stagnierenden Wirtschaft aus und kein einziger Umfrageteilnehmer rechnet mit einem Rückgang. Zur Entwicklung der Arbeitslosigkeit befragt, denken 69 Prozent der Teilnehmer, dass die Arbeitslosenquote von derzeit 2,6 Prozent im kommenden Jahr unverändert bleiben wird.
In ihren eigenen Prognosen, erwartet die UBS nach dem ausserordentlich starken Wirtschaftsaufschwung von rund 2,9 Prozent im Jahr 2018 ein etwas moderateres Wachstum von 1,6 Prozent für 2019. Bei der Arbeitslosenquote veranschlagen die Ökonomen einen leichten Rückgang auf 2,5 Prozent. Da könne man weiterhin nahezu von Vollbeschäftigung sprechen, so die Bank.