- Sechs Wochen nach dem Bergsturz in Blatten VS sind Armeeangehörige weiterhin mit der Räumung des entstandenen Sees von Schwemmholz und anderen Trümmern beschäftigt.
- Weil das Gebiet für Lastwagen nicht zugänglich ist, wird das eingesammelte Holz vor Ort verbrannt.
«Das Seeufer ist für Camions nicht erreichbar, und eine Entsorgung auf dem Luftweg ist angesichts der betroffenen Mengen, der Kosten und der damit verbundenen Belästigungen nicht realistisch», teilte die Walliser Dienststelle für Umwelt (DUW) der Nachrichtenagentur Keystone-SDA auf Anfrage mit.
Die Verbrennung erfolge jeden Freitag unter strengen Sicherheitsvorkehrungen durch die Armee in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr des Lötschentals. Zu den Sicherheitsvorkehrungen gehörten insbesondere der Einsatz eines Wasservorhangs, die Entsorgung der Asche und die Kontrolle der Luftqualität.
Tägliche Schadstoffproben
Täglich würden Proben entnommen und auf Schwermetalle und andere Schadstoffe untersucht. «Asche mit einer hohen Schadstoffkonzentration wird gesammelt und kontrolliert entsorgt», hiess es bei der DUW weiter. Die übrigen Materialien würden separat gesammelt und zu einem späteren Zeitpunkt abtransportiert.
Der Armeeeinsatz ist bis zum 31. Juli vorgesehen. Der Zeitpunkt für den Abschluss der Aufräumarbeiten beim See hängt nach Angaben der Armee von der Witterung in den nächsten drei Wochen ab.
Zwanzig Soldaten des Katastrophenhilfebataillons sind demnach zurzeit in Blatten im Einsatz. Die Hälfte von ihnen arbeitet auf dem See, um schwimmende Trümmer zu entfernen. Die andere Hälfte sortiert diese, bevor sie in einem dafür vorgesehenen Bereich gesammelt werden.
Wie viel Material die Armee bislang aus dem See gefischt hat, ist nicht bekannt. «Die Menge der Trümmer wird nicht gemessen», teilte die Armee auf Anfrage mit.
Weiterhin Steinschlag
Geologisch gesehen ist die Lage noch immer nicht stabil. «Am Kleinen Nesthorn kommt es weiterhin täglich zu Steinschlägen», hiess es bei der Dienststelle für Naturgefahren des Kantons Wallis (DNAGE) auf Anfrage.
Die Überreste des Birchgletschers würden nach wie vor überwacht. Die Gefahr von Steinschlägen bis hinunter ins Tal sei weiterhin hoch. An wenig exponierten Stellen würden unter strenger Überwachung Untersuchungen zur Materialzusammensetzung durchgeführt.