Seit ein paar Wochen bleiben viele Baslerinnen und Basler vor merkwürdigen Bauprofilen stehen, die irgendjemand nachts vor dem Theater Basel aufgestellt hat. «Soll das Kunst sein, wird da gebaut, oder hat da einer seine Bretter illegal entsorgt?» fragen sich viele. Auch die Stadtreinigung ist ratlos. Manuel Trueb, der oberste Stadtreiniger sagt: «Wenn wir nicht sicher sind, lassen wir so was mal stehen».
Die Vorsicht ist angebracht. In einem Deutschen Museum scheuerte vor zehn Jahren eine Putzfrau einen fettigen Gummitrog sauber. Es handelte sich um ein Werk des Künstlers Martin Kippenberger. Der Schaden: 800 000 Euro!
Auch das Theater Basel weiss nicht, was es mit den Holzkonstruktionen auf sich hat, wie es auf Nachfrage des Regionaljournal Basel heisst. Gleich tönt es beim Baudepartement. Einzig die nahe Kunsthalle lässt ausrichten, sie hätten gehört, es sei das Resultat eines Polterabends. Ein Gustav wisse da mehr.
Gustav nimmt denn auch das Telefon ab. Nein, kein Polterabend, sondern ein Abschluss-Abend eines Bachelor-Lehrgangs mit Kunststudierenden, Galeristen und einem Hotelier stünde hinter der Aktion. Die Gruppierung nenne sich jetzt «Basel Secession» – dies in Anspielung an die berühmte Wiener Secession.
Die nächtliche Aktion mit den Bauprofilen vor dem Theater Basel sei eine Form des Protests, sagt Gustav, der seinen Namen nicht öffentlich preisgeben will. «Wenn Du in Basel den öffentlichen Raum für eine Installation nutzen willst, heisst es immer, klar, super, mach das. Aber dann musst Du bei gefühlt 350 Ämtern anklopfen und am Schluss bewilligen sie Dir sicher nicht die Installation, die Du zu Beginn realisieren wolltest, sondern irgendetwas anderes. Dagegen wehren wir uns.» Weitere solche Aktionen sollen folgen.
Und die Stadtreinigung? Die hat die Bauprofile etwas verschoben, so dass sie nicht mehr so prominent vor dem Theater stehen. Und klärt weiter ab, was sie damit tun soll.