- Die Reisebranche gehört zu den grossen Verliererinnen der Corona-Pandemie.
- Nun hat der Bundesrat entschieden: Wer weder geimpft noch genesen ist, muss bei der Einreise in die Schweiz und einige Tage später Corona-Tests machen und diese selbst bezahlen.
- Wer allerdings meint, diese Testpflicht stosse bei der Reisebranche auf Kritik, täuscht sich.
Der Schweizer Reiseverband – die Branchenorganisation der Reisebüros und Veranstalter – ist vor allem froh, dass die Einreise-Quarantäne oder die Risiko-Länder-Liste nicht wieder eingeführt werden. Die doppelte Testpflicht sei vertretbar, sagt Geschäftsführer Walter Kunz. «Wir können diesen Entscheid absolut nachvollziehen. Gegenüber früher ist dies absolut eine Verbesserung.» Heute seien bereits viele Reisewillige geimpft und deshalb tangiere uns das wahrscheinlich kaum.
Das ist eine zumutbare Möglichkeit.
Die Risiko-Länder-Liste des Bundesamtes für Gesundheit (BAG), wie sie früher existiert habe, sei für die Planbarkeit der Unternehmen enorm schwierig gewesen, erklärt Kunz weiter. Jetzt könnten die Leute, die nicht geimpft oder genesen sind, mit einem Test zurückfliegen. «Das ist eine zumutbare Möglichkeit.»
Erleichterung beim Tourismusverband
Kunz rechnet nicht damit, dass nun viele Auslandsreisen abgesagt werden. Und auch der Tourismusverband, der die Tourismuswirtschaft in der Schweiz vertritt, zeigt sich erleichtert. Nicht wegen der Tests bei der Einreise – die nehme man mit Bedauern zur Kenntnis – sondern, weil die Schweiz ab Montag alle Impfungen mit einem in der EU zugelassenen Vakzin, also zum Beispiel auch denjenigen von AstraZeneca, anerkennen wird.
Diese Anerkennung erfolgt auch, wenn die Impfung ausserhalb der EU stattgefunden hat. Das war bisher nicht der Fall, was mit der Ausdehnung der Zertifikats-Pflicht auf Restaurants und Kinos zu Ärger mit ausländischen Touristinnen und Touristen geführt habe, so der Tourismusverband.