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Christophe Darbellay: «Der Bundesrat hat den richtigen Entscheid getroffen»
Aus News-Clip vom 04.12.2020.
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Neue Vorgaben aus Bern Christophe Darbellay: «Es hätte schlimmer kommen können»

Die Anzahl der Gäste, die in die Skigebiete dürfen, wird nicht limitiert. Damit scheint der Druck aus den Bergkantonen beim Bundesrat Wirkung gezeigt zu haben. Der Walliser Regierungspräsident Christophe Darbellay etwa machte sich an vorderster Front stark gegen Kapazitätsbeschränkungen in den Skigebieten. Er ist erleichtert über die weniger strengen Vorgaben des Bundesrates.

Christophe Darbellay

Christophe Darbellay

Staatsrat Kanton Wallis

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Der CVP-Politiker sitzt seit 2017 in der Walliser Kantonsregierung und ist dort zuständig für die Bildungspolitik. Von 2003 bis 2015 gehörte er dem Nationalrat an. Von 2006 bis 2016 präsidierte er die CVP Schweiz.

SRF News: Die Massnahmen sind weniger streng als von Ihrer Seite befürchtet wurde. Hat der Druck der Bergkantone gewirkt?

Christophe Darbellay: Es hat von verschiedenen Seite Druck gegeben, gerade auch von grossen Ländern in Europa. Es gab aber auch den Druck der Gesundheitsdirektoren und von städtischen Kantonen, wo die Corona-Situation nicht so gut ist. Trotzdem glaube ich, der Bundesrat hat sich nicht unter Druck setzen lassen und in diesem Kontext den richtigen Entscheid gefasst. Jetzt haben wir eine gute Lösung und können trotz Covid eine Skisaison durchführen.

Sie sind zufrieden mit dem Entscheid?

Ich bin erleichtert. Es hätte viel schlimmer sein können, die Massnahmen hätten aber auch zu lasch sein können. Der Bundesrat hat einen guten Mittelweg gewählt. Gut ist aber auch, dass er nicht nur die Skigebiet-Diskussion geführt hat. Der Bundesrat hat eingesehen, dass das Problem auch anderswo liegt – beispielsweise eben in städtischen Gebieten. In der Weihnachtszeit kann es in grossen Läden zu Menschenansammlungen kommen, das ist problematisch und darauf wurde eingegangen.

Ich bin erleichtert. Es hätte viel schlimmer sein können, die Massnahmen hätten aber auch zu lasch sein können.

Konkret gibt es nun – wie Sie es sich gewünscht haben – keine Kapazitätsgrenzen für die Skigebiete, dafür dürfen Transportmittel wie Gondeln nur zu zwei Dritteln gefüllt werden. Eine gute Lösung?

Es wäre sicher sehr schwierig gewesen, eine allgemeine Kapazitätsgrenze umzusetzen. Die Begrenzung in den Transportmitteln ergibt aber wirklich Sinn. Es wäre unangenehm, im jetzigen Kontext eine randvolle Grosskabine zu betreten. Darum ist das für mich eine gute Lösung.

Damit besteht aber auch die Gefahr, dass die Leute zwar ins Wallis Ski fahren kommen – aber dann frustriert sind, weil es lange Schlangen gibt.

Ich glaube nicht. Wir werden zu Beginn der Saison keine deutschen Touristen haben, keine Franzosen und keine Italiener wegen dem Druck dieser Länder. So gesehen ist das Risiko nicht so gross, dass wir völlig ausgelastet sein werden. Wir haben genügend Kapazität und die grossen Destinationen sind sehr professionell aufgestellt und werden da aufpassen. In Saas Fee und Zermatt, wo die Saison bereits begonnen hat, haben die Bahnen die Kapazität von sich aus begrenzt. Das hat Vertrauen und Glaubwürdigkeit geschaffen.

In Saas Fee und Zermatt, wo die Saison bereits begonnen hat, haben die Bahnen die Kapazität von sich aus begrenzt. Das hat Vertrauen und Glaubwürdigkeit geschaffen.

Die epidemiologische Entwicklung im Wallis ist positiv, am Donnerstag erst haben Sie die Massnahmen gelockert. Trotzdem: Die Aufforderung des Bundes klingt fast nach einer Drohung an die Adresse der Kantone. Wie kommt das bei Ihnen an?

Wir haben in der zweiten Welle sehr früh gehandelt und wir haben ein gutes Resultat erzielt. Unsere Massnahmen gelten noch, und wenn jene des Bundes dazukommen, werden wir unsere kaum lockern. Es wird mehr Kontrollen geben, aber wir zählen auf die Eigenverantwortung, denn die Walliser haben hier bisher sehr gut mitgemacht. Wer nun als Gast kommt, muss die Covid-Regeln respektieren. Wenn das nicht der Fall sein sollte, werden wir entsprechend handeln.

Wir haben uns verpflichtet, im Ausland keine Werbung zu machen.

Das Wallis hat Skigebiete an der Grenze zu Frankreich. Im Wallis dürfen die Skigebiete nun öffnen, im benachbarten Ausland nicht. Das Wallis als Profiteur dieser Situation?

Nein, ich glaube nicht. Wir haben uns verpflichtet, im Ausland keine Werbung zu machen. Die Franzosen werden strenge Kontrollen an der Grenze machen. Es ist schön, Ski zu fahren im Wallis. Aber es ist nicht so schön, wegen eines Tages auf den Ski 10 Tage in Quarantäne zu müssen.

Das Gespräch führte Felicie Notter.

Tagesschau, 04.12.2020, 19.30 Uhr;

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