Eishockey ist schnell und hart. Verletzungen gehören zum Alltag eines Spielers oder einer Spielerin. Nicht wenige haben durch einen Check schon einmal eine Gehirnerschütterung davon getragen. Mit einem neu entwickelten System der Fachhochschule Ost sollen sie künftig schneller wieder einsatzbereit sein.
Es ist ein Spiel, das sich in einem kleinen, unscheinbaren Anhänger verbirgt. Ein Beamer projiziert verschiedene Symbole an die Wand und den Boden. Sie müssen nach Anweisung berührt werden.
Projektleiter Emanuel Brunner von der Fachhochschule Ost sagt: «Wir stellen kognitive Aufgaben, welche motorisch umgesetzt werden müssen. Es werden also Reize gesetzt und Aufgaben gestellt, die dann mit einer Bewegung ausgeführt werden.»
Pilotprojekt mit Rapperswil-Jona Lakers
Nach dem Trainerteam sind nun die Spieler der Rapperswil-Jona Lakers Teil des Projekts. Bis zu dreimal pro Woche können sie mit dem System trainieren.
Ihr Athletiktrainer Thomas Weber sagt: «Wir erhoffen uns, dass wir mit dieser Trainingsmethode anderen Clubs einen Schritt voraus sind.» Gerade nach Gehirnerschütterungen sollen seine Spieler schneller aufs Eis zurückkehren können.
Anwendung vielleicht auch bei Depressionen oder Demenz
Der Projektleiter Emanuel Brunner sieht nicht nur im Eishockey Potenzial. «Ich denke an alle Sportarten, die schnell sind, in denen man sich im Raum orientieren und schnell reagieren muss. Aber auch in Bereichen ausserhalb des Sports ist ein Einsatz denkbar.»
So sei die Fachhochschule Ost derzeit in Forschungsprojekte zum Thema Depression involviert. Es wird untersucht, wie sich kognitive und motorische Faktoren bei Menschen mit Depression zeigen. «Viel spricht dafür, dass man mit diesem Trainingsprinzip auch positive Effekte in der Behandlung von Depressionen oder auch Demenz erzielen könnte», sagt Emanuel Brunner.
Das Pilotprojekt läuft bis Ende des nächsten Jahres. Dann wollen die Verantwortlichen Bilanz ziehen und entscheiden, ob das Projekt auf andere Bereiche ausgeweitet wird.