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Neuste Zahlen des Bundes Kinderimpfungen haben auch während der Pandemie zugenommen

Der Bund hat neue Impfzahlen veröffentlicht. Eltern haben ihre Kinder auch während der Pandemie impfen lassen.

Es sind viele Impfungen, die Kinder bereits in jungen Jahren bekommen. Bis sie zwei Jahre alt sind, haben sie – wenn sie nach Impfplan geimpft werden – bereits Impfungen gegen mindestens elf Krankheiten in sich. Darunter beispielsweise Impfungen gegen Masern, Mumps oder Röteln.

Obwohl es in den letzten drei Jahren viele Diskussionen um Wirksamkeit und Nebenwirkungen von Impfungen gab, haben Eltern ihre Kinder weiterhin impfen lassen. So zeigen die Zahlen, dass zwischen 2017 und 2019 95 Prozent der Kinder eine erste Dosis der Masernimpfung erhalten haben, zwischen 2020 und 2022 waren es gar 96 Prozent.

Experten erfreut

Das Bundesamt für Gesundheit schreibt denn auch zu den aktuellen Zahlen: Die Durchimpfung bei Kindern ist gut. Die Durchimpfungszahlen für 2020 bis 2022 lassen auf keinen negativen Effekt der Pandemie schliessen. Bei einzelnen Impfungen gab es Zunahmen im Vergleich zur Vorperiode 2017-2019, z.B. für Masern (von 90 Prozent auf 94 Prozent gestiegen) oder für Röteln und Mumps (von 90 auf 93 Prozent). Bei den 2-Jährigen haben auch die Impfquoten bei Meningokokken, die Pneumokokken und die Hepatitis B zugelegt.

Kind wird geimpft.
Legende: Ein Kind lässt sich gegen Covid-19 impfen. Keystone/Michael Buholzer

Auch Christoph Berger, Präsident der Eidgenössischen Kommission für Impffragen, freut sich: «Es gibt keinen Corona-Effekt auf die Kinderimpfungen. Es ist wichtig, dass die Eltern Vertrauen in den Impfplan haben. Das sind sichere Impfungen, vor der Pandemie und heute.»

Internationale Studien zeigen vermehrte Impfskepsis

Philip Tarr ist Infektiologe und hat zu impfkritischen Eltern und Ärzten geforscht. Auch er freut sich, dass die Zahlen nicht gesunken sind. «Es gibt internationale Zahlen, die uns beunruhigen. Sie zeigen, dass Erwachsene im Rahmen der Pandemie auch gegenüber den herkömmlichen Impfungen skeptischer geworden sind. Diese Zahlen zeigen, dass es in der Schweiz nicht so ist.»

Kinderärztinnen und Kinderärzte hätten einen hervorragenden Job geleistet und Eltern gut aufgeklärt, so Tarr weiter. Für die Zukunft ist er allerdings etwas beunruhigt: «Ich habe eine gewisse Sorge, dass die ganzen Diskussionen rund um Impfzertifikat, Impfpflicht oder Nebenwirkungen wie Herzmuskelentzündungen die Zahlen langfristig doch noch sinken lässt.» Vor allem die junge Generation seien skeptisch. Das müsste er und seine Kollegen beobachten.

Rendez-vous, 31.05.2023, 12:30 Uhr

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