- Das Staatssekretariat für Migration (SEM) prüft die Dossiers von 3'200 vorläufig aufgenommenen Eritreern – das machte Anfang Monat die «Rundschau» bekannt.
- Nun reagieren die reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn mit einem offenen Brief an Bundesrätin Simonetta Sommaruga.
Der Synodalrat reagiert «mit Bestürzung, Besorgnis und Unverständnis» auf die Massnahme, wie er im Brief an die Justizministerin schreibt. Die Bundesrätin und das SEM hätten dem politischen Druck nachgegeben, obwohl dafür objektiv kein Anlass bestehe.
Viel Energie aufgewendet
Der Synodalrat sieht keinen Grund für die Überprüfung und bittet die Justizministerin die laufende Überprüfung zu beenden. Und zwar so lange, bis sich die Verhältnisse in Eritrea verbessert hätten.
Die vorläufig Aufgenommenen hätten teilweise bereits viel Energie in ihre Integration gesteckt, geben die Kirchenvertreter zu bedenken. Werde diesen Personen die Aufenthaltsbewilligung entzogen, dürften viele in der Nothilfe landen oder untertauchen. Denn eine sichere Rückkehr in ihr Land sei zurzeit nicht möglich.
Der offene Brief ist auf der Webseite der reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn publiziert.