Wirtschaftsminister Guy Parmelin hat vor den Medien zum Abschluss des Freihandelsabkommens mit den Mercosur-Staaten Stellung genommen. Der Pakt sei für die Schweiz sehr wichtig. Hierfür nennt er mehrere Gründe.
Zum einen gehe es um einen Markt mit 260 Millionen Einwohnern und damit einem grossen Potenzial für die hiesigen Firmen, so Parmelin. Die Schweizer Unternehmen könnten nun durch das Abkommen mit ihren EU-Konkurrenten in der Region gleichziehen und seien nicht benachteiligt. Die Schweiz habe mit dem Abkommen einen grossen Schritt gemacht, um diese Diskriminierung zu verringern. Zusätzlich enthalte die Übereinkunft auch Bestimmungen zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit.
Augenmerk auf landwirtschaftliche Produkte
Weiter gebe der Abschluss der Schweiz die Chance, ihr eigenes Handelsnetzwerk zu stärken und stabilisieren. «Die Schweizer Exporteure brauchen zuverlässige Rahmenbedingungen, um sich auf den unruhigen Weltmärkten behaupten zu können.»
Bei den Verhandlungen habe die Schweiz insbesondere auf die landwirtschaftlichen Produkte sowie auf die Frage des geistigen Eigentums geachtet, betont Parmelin.
Keine Produkte aus Brandgebiet
Bezüglich der Waldbrände in Brasilien betont Parmelin, man nehme das sehr ernst. Die Schweiz beteilige sich an den internationalen Diskussionen zu dieser Naturkatastrophe.
Angesprochen auf die Landrodungen in dem südamerikanischen Land meint Parmelin: «Heute importieren wir Produkte aus diesen Ländern – und der Wald brennt.» Man habe keine Mittel, um zu intervenieren. «Mit diesem Abkommen haben wir mindestens gemeinsam mit anderen Efta-Ländern eine Plattform, um zu diskutieren.»
Das Eidgenössischen Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) betont zudem: «Wir können sagen, dass die Schweiz keine Produkte aus den Landflächen bezieht, die derzeit in Flammen stehen».
Das Abkommen werde nun in den kommenden Monaten einer rechtlichen Überprüfung unterzogen, sodass es unterzeichnet werden kann. Ziel sei es, dass die Schweiz das Abkommen spätestens 2021 ratifizieren kann.