- Die Berner Kantonspolizei hat einen Fall von Menschenhandel in der Stadt Bern aufgedeckt.
- Ein Mann soll Sexarbeiter aus verschiedenen Ländern in die Schweiz geholt und ausgenützt haben. Alle Opfer sind Männer.
- Der Beschuldigte sitzt in Untersuchungshaft.
Im Zentrum der Polizeiermittlungen steht ein 34-jähriger Mann. Er soll seit 2016 in seiner Wohnung in Bern ein Sexgeschäft mit männlichen Sexarbeitern betrieben haben. Diese hätten ausschliesslich männliche Kunden bedient, wie die Kantonspolizei mitteilt.
Festnahme in Bern
Die Polizei ermittelte 40 Opfer unterschiedlicher Nationalitäten, 14 Opfer konnte sie identifizieren. Bei ihnen handelt es sich um Männer aus Spanien, Brasilien, Kolumbien, Venezuela und Tschechien. Es sei davon auszugehen, dass noch viel mehr Männer betroffen seien.
Bei einer Polizeiaktion im Januar 2025 wurde der mutmassliche Täter in seiner Wohnung festgenommen. Drei männliche Sexarbeiter wurden vor Ort angetroffen und befragt.
Systematische Ausbeutung
Die Opfer wurden teilweise durch Drittpersonen an den Beschuldigten vermittelt oder dieser kontaktierte sie selbst. Gemäss der Polizei dürften vorwiegend Männer ausgesucht worden sein, die den Idealvorstellungen des Beschuldigten bezüglich Aussehen, Alter und Gewicht entsprachen. Der 34-jährige Beschuldigte soll Art und Umfang der Prostitution festgelegt und seinen Opfern die Hälfte ihrer Einnahmen abgenommen haben.
Die Kantonspolizei Bern hat die Ermittlungen nun abgeschlossen, wie sie mitteilt. Dem Beschuldigten werden Tatbestände wie Menschenhandel, Förderung der Prostitution, Förderung der rechtswidrigen Ein- und Ausreise sowie des rechtswidrigen Aufenthalts und Beschäftigung von Ausländern ohne Bewilligung zur Last gelegt. Er wird sich vor der Justiz verantworten müssen.