Zum Inhalt springen

Proteste gegen Corona Bilanz der St. Galler Krawalle: 21 Festnahmen und zwei Verletzte

  • In St. Gallen kam es am Freitagabend zu Eskalationen, weil Jugendliche die Polizei unter anderem mit Molotow-Cocktails attackierten.
  • Diese wiederum antworteten mit Gummischrot und Reizgas.
  • Zwei Personen wurden verletzt. 21 Personen wurden verhaftet. Mittlerweile sind alle wieder frei.
  • In der Stadt hielten sich am Freitagabend hunderte Menschen auf. Gewaltbereit waren ein paar wenige Dutzend.

Laut Augenzeugen hatten sich rund 1000 junge Erwachsene am Abend zunächst auf dem Roten Platz, einem traditionell beliebten Treffpunkt für den Ausgang, eingefunden. Gegen 21 Uhr eskalierte die Lage dann. Am Rand der Altstadt griffen die Jugendlichen die Polizei an, indem sie die Einsatzkräfte mit Gegenständen wie Flaschen und Böllern bewarfen. Diese antworteten mit Gummischrot.

Nach diesem Einsatz beruhigte sich gegen 22 Uhr die Lage vorübergehend. Die Stimmung blieb aber aufgeheizt. Nachdem die Polizei die Menschenansammlung aufgelöst hatte, kam es erneut zu Ausschreitungen.

Laut Klaus-Dieter Mennel, Sprecher der Stadtpolizei, wurden in der Nähe des Bahnhofs Polizisten gegen 22.30 Uhr mit mehreren Molotow-Cocktails beworfen. Die Einsatzkräfte setzten daraufhin Pfefferspray und Reizgas ein.

Es sei zu Sachbeschädigungen gekommen. So seien Velos, Steine und Baustellenabschrankungen auf die Strasse geworfen und Gegenstände angezündet worden. Auch Steinwürfe hätten Spuren hinterlassen. Schaufenster seien auf den ersten Blick jedoch nicht zu Schaden gekommen.

Zwei junge Erwachsene seien bei den Auseinandersetzungen mit der Polizei verletzt worden. Insgesamt 21 Personen wurden verhaftet. Sie sind mittlerweile wieder frei. Die Stimmung sei sehr aggressiv gewesen, sagte Mennel. Es habe sich bei den gewaltbereiten Personen um eine kleine Gruppe gehandelt, die sich aus der Gruppe von Jugendlichen gelöst habe.

Es ist bereits das zweite Mal innerhalb eines Monats, dass die Lage in der Stadt St. Gallen eskaliert. Bereits am Freitag vor einer Woche löste die Polizei eine illegale Party mit rund 200 Jugendlichen auf. Dabei kam es zu Auseinandersetzungen mit den Einsatzkräften, wobei ein Polizist verletzt wurde. Zudem hinterliessen die Randalierer einen Sachschaden von mehreren zehntausend Franken.

Entsprechend stand die Polizei diesmal mit einem Grossaufgebot bereit. Ein Dutzend Mannschaftsbusse fuhren auf dem Kloster- und dem Gallusplatz auf. Über der Altstadt kreiste ein Polizeihelikopter.

SRF 4 News, 3.4.2021, 00:00 Uhr ; 

Meistgelesene Artikel