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Quarantäne im Sport Auch Amateur-Eishockeyspieler müssen zu Hause bleiben

Der kantonale Corona-Flickenteppich ist Schweizer Eishockeyclubs und dem nationalen Verband ein Dorn im Auge.

Corona hinterlässt auch im Schweizer Eishockey seine Spuren und hat Auswirkungen auf den Spielplan – sowohl bei den Profis wie auch im Amateurbereich. Weil ganze Teams oder einzelne Spieler in Quarantäne müssen, wurden mehrere Partien bereits verschoben. So etwa das Cupspiel zwischen den Amateuren von Dübendorf und den ZSC Lions.

«Muss das wirklich sein?»

Bevor Sie auf Profis treffen, müssen Amateure getestet werden. Das hat der Verband schon vor der Saison beschlossen. Im Fall Dübendorf brachte diese Testreihe einen positiven Fall ans Licht. «Muss das sein? Müssen wir wirklich sowas haben? Vor allem auch, wenn es jemanden betrifft, der absolut keine Symptome zeigt?», fragt Beat Gmünder, der Corona-Verantwortliche des Amateurclubs Dübendorf.

Der betroffene Spieler und dazu sein Banknachbar mussten in Quarantäne, der Saisonhöhepunkt gegen die ZSC Lions wurde verschoben. Schlimmer traf es die Mannschaften von Seewen und Oberthurgau. In beiden Fällen musste die gesamte Mannschaft in Quarantäne – bei den Thurgauern wegen zwei, bei den Schwyzern wegen einem positiven Fall.

«Situation nicht einfach»

Entscheide trifft jeder Kanton selbst. Entsprechend kommt es zu unterschiedlichen Massnahmen. «Da hätte man wahrscheinlich viel früher auf Bundesebene allgemeine Regeln erlassen müssen, damit das gleich gehandhabt wird», glaubt die Zürcher Kantonsärztin Christiane Meier. «Aber es ging relativ schnell und die Kantone mussten in diesen Situationen Regeln aufstellen. Da blieb vielleicht nicht genügend Zeit, um alles abzusprechen.»

Eine einheitliche Lösung würden die Klubs genauso begrüssen wie der Schweizerische Eishockey Verband. «Es ist klar, das macht die Situation für uns natürlich auch nicht einfach. Aber das gilt es nichtsdestotrotz zu akzeptieren», sagt Manuela Hess, die Mediensprecherin des Verbands.

Spielabsagen wohl vorprogrammiert

Was den Klubs bleibt, ist, diszipliniert zu bleiben und die Massnahmen strikte einzuhalten. Und doch kommt auf Amateurstufe ein zusätzliches Ansteckungspotenzial hinzu: das Arbeitsleben. Sämtliche Spieler haben einen normalen Beruf. Sei es als Handwerker, Grossraumbüro-Mitarbeiter oder Student. Sie bewegen sich also in zwei Welten.

Weitere Fälle und verschobene Spiele sind vorprogrammiert und wohl auch Spielabsagen. «Einfach schlicht darum, weil ab einem gewissen Zeitpunkt keine Ausweichdaten mehr gefunden werden können», so Hess weiter. Für diesen Fall hat der Verband eine Eventualitätsplanung mit abgeändertem Modus in der Hinterhand.

SRF 4 News, Heute Morgen, 15.10.2020, 06:00 Uhr

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