Raketen, Vulkane und Knaller polarisieren. Für die einen sind sie fester Bestandteil der Bundesfeier. Für die anderen ist die Pyrotechnik eine grenzwertige Belastung für Menschen, Tiere und Umwelt.
In Basel drohen Bussen von 150 Franken
Neu schränkt die Stadt Basel das private Abbrennen von Feuerwerk ein: Baslerinnen und Basler dürfen ihre Raketen und Knaller am 31. Juli und am 1. August nur noch zwischen 18 Uhr bis 01 Uhr am Morgen abbrennen. Ganz verboten ist das Zünden von Feuerwerk im Umkreis von 200 Metern zu Spitälern und Tierparks.
«Wenn wir jemanden erwischen, der sich nicht an diese Regeln hält, intervenieren wir natürlich», sagt Stefan Schmitt, Basler Polizeisprecher. Unerlaubtes Abbrennen von Feuerwerk werde mit einer Geldstrafe von 150 Franken gebüsst. Zusätzliches Personal biete die Polizei dafür aber nicht auf, sagt Schmitt.
«Regeln sollen Ausgleich schaffen»
In den letzten Jahren hatte der Kanton das private Abbrennen von Feuerwerk nicht geregelt. Das sorgte für Kritik. «Diese neuen Regeln sollen ein Gleichgewicht zwischen den Freunden von Feuerwerk schaffen und jenen Menschen, die darunter leiden», sagt Polizeisprecher Schmitt.
Diese neuen Einschränkungen gelten am Nationalfeiertag und auch am Silvester. Dafür lancierte die Basler Polizei auch eine Informationskampagne: Plakate und ein Video weisen auf die neuen Regeln hin.
Immer mehr Gemeinden verzichten auf Feuerwerk
Während Basel die Regeln für Feuerwerk verschärft, verzichten andere Gemeinden ganz darauf. In Olten (SO) und Brugg/Windisch (AG) gibt es zum Beispiel seit Jahren kein Feuerwerk mehr an der Bundesfeier.
Bremgarten (AG) oder Erlenbach (ZH) verzichten in diesem Jahr zum ersten Mal. Auch an der Badenfahrt, einem der grössten Volksfeste der Schweiz, gibt es kein Feuerwerk.
Solche Einschränkungen drücken auch auf die Verkaufszahlen von Raketen und Knallern: So zeigt die langjährige Tendenz zwar nicht steil, dennoch eindeutig nach unten.
Weiter drücken auch die heissen und trockenen Sommer auf die Umsatzzahlen. Wegen der Gefahr von Bränden müssen Behörden das Abbrennen von Feuerwerk immer wieder verbieten.
Initiative fordert Verbot von Feuerwerk
Über ein Verbot von Feuerwerk könnte bald schon die ganze Schweiz entscheiden. Denn seit Anfang Mai 2022 sammelt das Initiativkomitee «Für eine starke Einschränkung von Feuerwerk» Unterschriften, um die private Knallerei zu verbieten.
Sie wollen Menschen, Tiere und die Umwelt vor lärmigem Feuerwerk schützen. Lautes Feuerwerk mit Knalleffekten sollen in der Schweiz weder verkauft noch abgebrannt werden dürfen. Feuerwerk an Anlässen von überregionaler Bedeutung wäre immer noch erlaubt.