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«Rechtsfreier Raum» Fussball An jedem vierten Fussballspiel kommt es zu Gewalt

  • In der abgelaufenen Saison der Fussball Super League ist es an 44 von insgesamt 180 Partien zu Ausschreitungen gekommen.
  • Das geht aus dem ersten Reporting der Fussballgeschichte der Polizeilichen Koordinationsstelle Sport der Schweiz hervor, wie die «NZZ am Sonntag» berichtet.
  • Neben den Fankurven und der unmittelbaren Umgebung der Stadien kommt es vor allem in den Fan-Zügen der SBB zu Zwischenfällen.

«Katastrophal» sei die Lage in den Fan-Zügen, sagt Markus Jungo, Leiter der Polizeilichen Koordinationsstelle Sport. Gemäss dem Report konsumieren Deliquenten in den Zügen Drogen, wenden Gewalt an, begehen Sachbeschädigungen begehen – und betätigen die Notbremse. Chaoten würden auch nicht davor zurückschrecken, Pyros aus den fahrenden Zügen durch die Bahnhöfe zu werfen.

Darüber hinaus zünden laut dem Bericht Gruppierungen an 76 Prozent aller Partien pyrotechnisches Material. Dieses Vorgehen verstösst gegen geltendes Sprengstoffgesetz.

Bundesrätin fordert Klubs zum Handeln auf

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Verteidigungs- und Sportministerin Viola Amherd will Gewalt in den Stadien nicht länger hinnehmen. «Man muss mit den Klubs das Gespräch suchen und ihnen deutsch und deutlich sagen: Ihr habt auch eine Verantwortung», sagt sie im Interview mit der «NZZ am Sonntag». Die Klubs könnten das Hooligan-Problem nicht auf den Staat abschieben.

Vielmehr müssten die Vereine konsequent sein mit ihren Fans. «Sie müssen Randalierer aus dem Stadion ausschliessen», sagt Amherd – finanzielle Einbussen hin oder her.

Ausserdem hätten die Chaoten neue Wege gefunden, wie sie die Pyros in die Stadien schleusen könnten. «Pyros werden auf ganz unterschiedliche Art und Weise in die Stadien geschmuggelt, unter anderem über den Catering-Anbieter», sagt Roger Schneeberger der «NZZ am Sonntag».

Schneeberger ist Generalsekretär der Konferenz der kantonalen Justiz- und Polizeidirektoren.

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