Zum Inhalt springen

Regen statt Hitze War's das mit dem Sommer? Die Meteorologin schätzt ein

Während längerer Zeit tat sich nicht viel am Himmel über der Schweiz – blauer Himmel weit und breit, Temperaturen am Tag um die 30 Grad. Nun ist diese Wetterlage aber vorbei, viel Regen überzieht das Land und die Temperaturen sind merklich kühler. Wie gefährlich sind die Regenmassen – und gibt es Hoffnung auf ein Comeback des Hochsommers? SRF-Meteorologin Sabine Balmer gibt Auskunft.

Sabine Balmer

Meteorologin

Personen-Box aufklappen Personen-Box zuklappen

Sabine Balmer-Wasser arbeitet seit Februar 2004 als Meteorologin bei SRF Meteo. Sie hat einen Hochschulabschluss in Geographie.

Die Wetterumstellung brachte viel Regen – wie gross ist die Gefahr?

Bereits in der letzten Nacht fiel zum Beispiel in der Region Schaffhausen sehr viel Regen in kurzer Zeit. Dabei geht die grösste Gefahr von Überschwemmung von Kellern, Unterführungen oder Tiefgaragen aus.

Frau sitzt im Regen auf einem Koffer
Legende: Der Juli war nur leicht zu kühl und gebietsweise zu nass. Imago/Westend61

Im Laufe des heutigen Tages verlagert sich das Regengebiet allmählich in Richtung Voralpen. Hier ist das Anschwellen von Bächen und kleineren Flüssen zu erwarten und es besteht die Gefahr von Murgängen oder Erdrutschen.

Starkregen führt im Kanton Schwyz zu zahlreichen Einsätzen

Box aufklappen Box zuklappen

Die Schwyzer Polizei und Feuerwehr sind am Mittwochabend wegen Starkregen zu zahlreichen Einsätzen ausgerückt.

Unter anderem wurden zwei Strassen durch Erdmassen und einen Hangrutsch blockiert. Die beiden Strassen zwischen Siebnen und Vorderthal sowie Gross und Euthal waren am Donnerstagmorgen noch immer gesperrt, wie die Kantonspolizei Schwyz mitteilte.

Zwischen 19 und 22 Uhr gingen am Mittwoch rund 50 Meldungen bei der Einsatzzentrale ein. Die meisten Einsätze betrafen laut Mitteilung überschwemmte Keller, über die Ufer getretene Bäche sowie blockierte Strassen.

Regen nach der Trockenheit ist aber grundsätzlich nicht schlecht?

Das ist richtig. Die Trockenheit hatte sich in einigen Regionen bereits wieder etwas verschärft, nachdem es im Juli grösstenteils ausreichend geregnet hatte. Trotzdem gibt es aber immer noch Teile der Schweiz, die ein Niederschlagsdefizit ausweisen, zum Beispiel das Wallis und auch die Romandie.

Karte der Schweiz mit Niederschlagsmengen in Blau.
Legende: SRF

Ist ein Comeback des Hochsommers in Sicht?

Nach etwas weniger heissen Tagen steigen die Temperaturen im Norden die nächste Woche bereits wieder auf 23 bis 28 Grad an, es erwarten uns also nochmals Sommertage. Hochsommerwetter mit Temperaturen über 30 Grad ist im Norden nicht in Sicht, im Tessin wird es jedoch bereits morgen wieder heiss.

Menschen mit Regenschirmen bei Regen vor Paleo-25-Schild.
Legende: Man hat es beinahe schon vergessen – auch im Juli war es häufig regnerisch. Dies bekamen auch die Besucher und Besucherinnen des Paléo-Festivals in Nyon am 26. Juli zu spüren. KEYSTONE/SALVATORE DI NOLFI

Heiss und trocken im Juni und August, nass und kalt im Juli – ein erstes Fazit des Sommers 2025?

Tatsächlich war der Juli nur leicht zu kühl und gebietsweise zu nass – vor allem in der Nordostschweiz, den Voralpen und Graubünden. Obwohl noch zehn Tage im August übrig sind, steuern wir auf einen überdurchschnittlich warmen (+1.5 bis 3 Grad) Monat hin, sodass über die drei Sommermonate höchstwahrscheinlich ein überdurchschnittlich warmer Sommer resultiert.

Gartenwirtschaft im Regen...
Legende: In dieser Gartenwirtschaft in Flüeli Ranft OW wird heute nicht serviert – zumindest nicht draussen. Joseph Brunner

Kann man schon etwas dazu sagen, wie der Herbst wird?

Nein. Grundsätzlich sind aber die Meere noch überdurchschnittlich warm, so ist also noch viel Wärme und Energie im Wasser gespeichert, welche freigesetzt werden könnten.

SRF Meteo, 20.8.2025, 19:55 Uhr ; 

Meistgelesene Artikel