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Steigende Fallzahlen und verschärfte Massnahmen
Aus Tagesschau vom 17.08.2020.
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Reisen trotz Virus Corona-Regeln an beliebten Ferienzielen: Was gilt wo?

Die Infektionszahlen gehen wieder nach oben, viele Länder verschärfen ihre Massnahmen. Ein Überblick.

Dänemark: Auch wenn die Dänen neue Reisebeschränkungen für bestimmte europäische Länder wie Belgien und Spanien eingeführt haben, können Schweizer Feriengäste einreisen. Einzige Bedingung bislang waren sechs gebuchte Übernachtungen im Land. Die Regierung und die Parlamentsparteien einigten sich nun darauf, die umstrittene Regelung abzuschaffen – das dürfte vor allem Städtetouristen freuen, die jetzt auch für ein Wochenende nach Kopenhagen kommen können. Die Zahl der Neuinfektionen in Dänemark ist seit längerem gering, zeigt nun aber wieder nach oben. Vom 22. August an muss man in öffentlichen Verkehrsmitteln einen Mundschutz tragen.

Frankreich: Touristen aus der Schweiz brauchen für eine Einreise keine speziellen Unterlagen. Auch eine Quarantäne ist nicht notwendig. Da die Zahl der Neuinfektionen zuletzt gestiegen ist, gilt in vielen Städten des Landes – darunter auch Paris – an einigen Orten unter freiem Himmel Maskenpflicht. In öffentlichen Verkehrsmitteln und öffentlichen geschlossenen Räumen wie beispielsweise Geschäften ist die Maske landesweit Pflicht. Tickets für viele Sehenswürdigkeiten wie den Eiffelturm oder den Louvre in Paris sind begrenzt, damit Besucher genügend Abstand halten können. Eintrittskarten müssen meistens schon vorab online reserviert oder gekauft werden. Viele Restaurants haben ihre Terrassen erweitert, um mehr Gäste im Freien bewirten zu können.

Die Sitzplätze der Restaurants besetzen nicht selten das ganze Trottoir, hier ein Bild aus Paris.
Legende: Die Sitzplätze der Restaurants besetzen nicht selten das ganze Trottoir, hier ein Bild aus Paris. Keystone

Deutschland: Ein Maskenobligatorium herrscht weiterhin in den Läden. Ansonsten gelten an Orten wie Restaurants die üblichen Schutzmassnahmen. Museen und Zoos sind offen. Grossveranstaltungen sind bis 31. Oktober untersagt. Die Erlaubnis für kleinere Veranstaltungen obliegt den Bundesländern und variieren somit.

Griechenland: Die Einreise aus der Schweiz und den meisten EU-Staaten ist erlaubt. Die griechische Regierung hat aber nach gestiegenen Corona-Infektionszahlen umfangreiche Einschränkungen für zahlreiche Urlaubsgegenden und Städte angeordnet. In den meisten Regionen des Landes – darunter in Athen und Thessaloniki sowie auf zahlreichen Inseln – müssen seit dem 14. August alle Tavernen, Bars und Discos spätestens um 24 Uhr schliessen. Versammlungen von mehr als 50 Personen wurden im ganzen Land verboten. Diese Massnahme gilt vorerst bis 24. August.

Reisende müssen sich mindestens 24 Stunden vor der Ankunft elektronisch anmelden und angeben, wo sie vorher waren und wo sie sich aufhalten werden. Es gilt eine Maskenpflicht für alle geschlossenen Einrichtungen. An den Stränden müssen die Sonnenschirme mindestens vier Meter voneinander stehen. Griechenland weist – gemessen an der Bevölkerung von gut 10.5 Millionen Einwohnern – eine geringe Zahl von Infektionen mit dem Coronavirus auf. Vergangene Woche ist die Zahl von Infizierten jedoch schlagartig gestiegen.

Desinfektionsmassnahmen an griechischem Strand.
Legende: Desinfektionsmassnahmen an griechischem Strand. Keystone

Grossbritannien: Reisende aus der Schweiz reisen ohne Einschränkungen ein. Es muss aber ein Formular mit Kontaktdaten und Informationen zu früheren Reisezielen ausgefüllt werden. Für viele andere Länder gilt weiterhin die Pflicht zur 14-tägigen Quarantäne. Innerhalb Grossbritanniens bestimmt jeder Landesteil über seine eigenen Massnahmen im Kampf gegen die Pandemie. So gibt es beispielsweise unterschiedliche Regelungen zur Maskenpflicht in England und Wales.

Italien: Die meisten Urlauber aus der EU oder aus dem Schengenraum dürfen seit Juni ohne Beschränkungen einreisen. Innerhalb Italiens darf man sich ungehindert fortbewegen. Die Infektionszahlen stiegen zuletzt. In Geschäften, Zügen oder anderen geschlossenen Räumen gilt bis in den September eine Maskenpflicht. Auch auf Plätzen und vor Lokalen, wo häufig viele Menschen stehen, muss von 18 Uhr bis 6 Uhr morgens ein Atemschutz getragen werden. Alle Discos – auch im Freien – sind dicht.

Grössere Ansammlungen sind verboten, stehen die Leute zu eng zusammen und trinken auf der Piazza, greift die Polizei häufig ein. An Stränden müssen Distanzregeln eingehalten werden – was teils aber nicht richtig gelingt. In den Bars und Restaurants haben viele Wirte ihre Tische fast komplett nach draussen gestellt. Manchmal gibt es zusätzlich eine Plexiglas-Abtrennung zum nächsten Tisch. Vorherige Reservierungen sind erwünscht, aber kein Muss.

Kroatien: Kroatien erlaubt Schweizern und Bürgern anderer EU-Staaten seit 10. Juli die Einreise ohne Nachweis bestimmter Gründe. Die Reisenden müssen an der Grenze nur erklären, wo sie sich aufhalten werden und wie sie erreichbar sind. Damit sollen sie gefunden werden können, wenn es in ihrer Umgebung neue Corona-Infektionen gibt. Ein entsprechendes Formular kann vor Reiseantritt aus dem Internet heruntergeladen werden. An den Stränden gelten Abstandsregeln, eine Überbelegung soll verhindert werden. In Geschäften und öffentlichen Verkehrsmitteln gilt seit dem 13. Juli wieder Maskenpflicht.

Beamte mit Mundschutz
Legende: Beamte mit Mundschutz: Der Hafen im kroatischen Rijeka ist seit der Öffnung rege frequentiert. Keystone

Niederlande: Die Hauptstadt Amsterdam hat Touristen aufgerufen, auf Besuche am Wochenende zu verzichten – aus Sorge vor einer zweiten Corona-Welle. Tagesgäste sollten ihren Besuch lieber auf Montag bis Donnerstag verschieben. Von den schnell zunehmenden Neu-Infektionen sind besonders Amsterdam und Rotterdam betroffen. Dort gelten dann auch die strengsten Regeln. An belebten Plätzen, Geschäften in der City und dem Rotlichtviertel muss Gesichtsmaske getragen werden.

Premier Mark Rutte ermahnte Touristen dringend, Gedränge in Amsterdam zu meiden. Der Zustrom von Touristen hat so zugenommen, dass der Sicherheitsabstand von 1.5 Metern nicht einzuhalten ist. Dieser ist Pflicht, auch in Geschäften und an Stränden. Ein Platz in Kneipen und Restaurants muss reserviert werden, Gäste müssen ihre Kontaktdaten hinterlassen. In öffentlichen Verkehrsmitteln gilt eine Maskenpflicht. Touristen sollen aber Bus, Bahn oder Metro möglichst nicht zu Stosszeiten nutzen.

An belebten Plätzen, Geschäften Amsterdams und dem Rotlichtviertel muss Gesichtsmaske getragen werden.
Legende: An belebten Plätzen, Geschäften in der City und dem Rotlichtviertel muss Gesichtsmaske getragen werden. Keystone

Österreich: Die Einreise aus der Schweiz ist möglich – sofern man sich in den zehn Tagen davor nicht in einem der rund 30 ausgewiesenen Corona-Risikogebiete aufgehalten hat. Dazu zählen in Österreich derzeit das gesamte spanische Festland, Kroatien, die Länder des Westbalkans, aber auch etwa Rumänien, Bulgarien, Schweden, die USA und Russland. Reisende aus diesen Gebieten müssen einen negativen PCR-Test mit sich führen oder in der Quarantäne nachholen. Als Folge der Restriktionen wird an den Grenzen zu Slowenien und Ungarn und auch zu Italien stichprobenartig kontrolliert.

Insgesamt gilt die Corona-Situation in Österreich trotz gestiegener Fallzahlen aktuell als stabil. Eine Maskenpflicht gilt etwa in Supermärkten, Apotheken, der Post und in allen öffentlichen Verkehrsmitteln, die Gastronomie schliesst spätestens um 1 Uhr.

Portugal: Für Schweizer gibt es keine Einreisebeschränkungen. Besucher müssen aber Angaben unter anderem zum Zielort und zur Erreichbarkeit während des Aufenthalts im Land machen. Zudem wird die Körpertemperatur gemessen. Portugal galt lange Zeit als eines der Länder Europas, die vergleichsweise gut und mit geringen Ansteckungs- sowie Opferzahlen durch die Krise gekommen waren. Seit einigen Wochen wird aber eine Zunahme der Neuinfektionen vor allem im Grossraum Lissabon verzeichnet, wenn sich die Lage dort zuletzt auch wieder leicht entspannt hat und der Lockdown in mehreren (von Touristen weniger besuchten) Vororten der Hauptstadt aufgehoben wurde. Es besteht anders als in Spanien keine generelle Maskenpflicht im Freien, aber immer mehr Städte und Regionen wie etwa Madeira haben das regional angeordnet.

Schweden: Die Schweden haben ihre lange Zeit verhältnismässig hohen Todes- und Infektionszahlen mittlerweile auf hohem Niveau einigermassen in den Griff bekommen. Die schwedischen Grenzen sind für EU-Bürger offen – die Anreise per Flugzeug, Fähre oder Auto über die Öresundbrücke zwischen Kopenhagen und Malmö ist möglich, und auch innerhalb des Landes gibt es keine Beschränkungen.

Spanien: Touristen aus der EU und den Schengenstaaten dürfen weiter unbegrenzt nach Spanien einreisen. Wegen wieder gestiegener Corona-Zahlen hat die Schweiz das Land zum Risikogebiet erklärt. Wer trotzdem noch nach Spanien will, sollte beachten, dass man vor der Reise ein Online-Formular ausfüllen sollte und dann einen QR-Code erhält, der bei der Einreise per Flugzeug vorzuweisen ist.

Im Land selbst gelten strenge Corona-Regeln wie etwa Maskenpflicht nicht nur in geschlossenen öffentlichen Räumen, sondern auch im Freien, Abstandsregeln sowie Beschränkungen der Gästezahlen in Restaurants und anderen Einrichtungen. Zudem gilt ein Rauchverbot im Freien, wenn der Sicherheitsabstand zu Fremden nicht eingehalten werden kann. Ein Nachtleben gibt es praktisch kaum noch, nachdem Clubs, Diskotheken, Live-Musik und andere Lokale schliessen mussten.

Masken Am Strand
Legende: Masken Am Strand: Ein normales Bild in Spanien. Keystone

Tschechien: Die Einreise ist seit Anfang Juni wieder möglich. Eine Quarantäne oder ein negativer Corona-Test sind nicht erforderlich. Eine Maskenpflicht gilt unter anderem in der Prager U-Bahn. Zuletzt hatte es wieder mehr Neuinfektionen gegeben. Die Hauptstadt Prag versucht, Touristen mit Kultur-Gutscheinen anzulocken. Der Tourismus in der Unesco-Weltkulturerbe-Stadt ist aufgrund der Corona-Pandemie dramatisch eingebrochen. Bisher gab es in Tschechien mindestens 390 Todesfälle in Verbindung mit einer Corona-Infektion.

Ungarn: In Ungarn haben die meisten Hotels, Restaurants und Bars wieder geöffnet. In öffentlichen Verkehrsmitteln, Taxis und Geschäften gilt eine Maskenpflicht. Zudem sind Abstandsregeln zu beachten.

Zypern: Die Zahl der Infektionen ist auf der Insel leicht gestiegen. Wer nach Zypern fliegt, muss sich vor dem Antritt elektronisch anmelden. Eine Maskenpflicht gilt für alle geschlossenen Räume, öffentliche Verkehrsmittel oder Einkaufszentren. Die Urlaubsinsel hat verglichen mit anderen Staaten Europas eine sehr niedrige Infektionsrate.

Tagesschau, 17.08.2020; 19:30 Uhr;

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