Für die allermeisten Börsianer war das Jahr 2018 ein Jahr zum Vergessen. Da macht auch der Anlagefonds der AHV keine Ausnahme. Der Fonds, der für gewöhnlich die demographisch bedingten Defizite bei der AHV ausgleichen soll.
In einem Interview mit der «Schweiz am Wochenende» geht der Präsident des Anlagefonds, Manuel Leuthold, von einem deutlichen Rendite-Minus aus.
Er bestätigt das auch gegenüber der «Tagesschau». «Nach den guten und sehr guten Jahren 2016 und 2017 wird 2018 klar negativ sein. Die Finanzmärkte haben nicht geholfen und alle Anlagekategorien in die wir investieren, sind negativ. Wir erwarten eine Gesamtrendite von minus drei bis minus vier Prozent», sagt Leuthold.
AHV-Reserven schrumpfen
Nicht nur der Fonds ist unter Druck, sondern auch die AHV insgesamt. Wegen der Alterung der Gesellschaft gibt sie immer mehr für Renten aus, nimmt aber nicht genug ein, etwa durch Lohnbeiträge.
Dieses sogenannte Umlagedefizit der AHV wächst seit Jahren stark an. 2015 waren es 580 Millionen Franken, 2016 770 Millionen. Letztes Jahr betrug das Defizit bereits eine Milliarde und im laufenden Jahr dürfte es laut Leuthold bis zu 1,5 Milliarden Franken sein.
Diese Defizite konnten bislang nur dank der guten Renditen des Ausgleichsfonds abgefedert werden. Nun schreibt der Fonds rote Zahlen. Die Reserven der AHV schrumpfen.