Einheimischen Fischen leiden unter den Flussverbauungen. Sie sterben, wenn sie auf ihren Wanderungen Wasserkraftwerke überwinden müssen und dabei in Turbinen geraten.
«Wir sprechen beispielsweise von der Seeforelle», erklärt Stefan Müller. Er leitet die Abteilung Wasser beim Bundesamt für Umwelt. «Sie lebt im See und sucht zum Laichen in den Zuflüssen einen Platz. Damit sie zu ihrem Laichplatz schwimmen kann, muss sie verschiedene Hindernisse passieren.»
1000 von 1850 Hindernisse müssen renoviert werden
Müllers Amt hat erhoben, wie viele Hindernisse saniert werden müssen. «Die Schweizer Gewässer sind energetisch sehr stark genutzt. Von insgesamt 1850 Fischwanderhindernissen müssen 1000 saniert werden.» Der Handlungsbedarf, die wichtigsten Stellen zu sanieren, sei «relativ gross», so Müller. Es braucht beispielsweise so genannte Fischtreppen, damit die Fische die Turbinen umschwimmen können.
Zufrieden mit der Arbeit des Bundesamtes ist Roland Seiler. Er ist Zentralpräsident des Fischereiverbandes. Seiler hofft, dass die Kantone nun rasch vorwärts machen. «Angesichts der schlechten Erfahrungen, die wir gemacht haben, bei der Sanierung der Restwasser, sind wir gespannt, wie hier die Umsetzung erfolgt.» Seiler gibt sich aber zuversichtlich. Denn im Unterschied zur Restwasserfrage sei die Sanierung der Flussverbauungen versichert.
«Kantone arbeiten auf Hochdruck»
Mehrere hundert Millionen dürfte die Sanierung kosten. Weil aber nicht die Kraftwerksbetreiber sondern die Konsumenten bezahlen, soll es nun tatsächlich besser kommen, wie Christa Hostettler verspricht. Sie ist Generalsekretärin der Baudirektorenkonferenz.
«Ja, es kommt besser. Die Kantone arbeiten mit Hochdruck», sagt Hostettler. Die Kantone würden im Moment davon ausgehen, dass es realistisch sei, die Planung im vorgesehenen Zeitraum bis 2014 abzuschliessen. Danach folgt die konkrete Umsetzung. Bis 2030 sollen alle Flusshindernisse fischgerecht saniert sein.