Die heftigen Regenfälle haben in mehreren Regionen der Schweiz zu Hochwasser, Überschwemmungen und Murgängen geführt.
Am Hochrhein zwischen dem Bodensee und Basel herrscht erhebliche Hochwassergefahr auf Stufe drei, wie der Bund in seinem Naturgefahrenbulletin warnte. Die Grossschiffahrt wurde am Freitagabend zwischen Basel und Birsfelden eingestellt, nachdem der Pegel des Rheins die kritische Marke von 7.90 Meter überschritten hatte. Auch die Fähren über den Rhein verkehrten nicht mehr.
Todesopfer in Lintthal
In der Glarner Ortschaft Linthal wurde eine Person durch einen Murgang verschüttet . Bei der verschütteten Person handle es sich um einen Bauarbeiter, der mit einem Berufskollegen eine Bergstrasse saniert habe, teilte die Kantonspolizei Glarus mit. Nach mehrstündigen intensiven Sucharbeiten in schwierigem Gelände bei Regen und der Gefahr von Nachrutschen wurde der Mann tot geborgen, wie die Polizei kurz nach Mittag mitteilte. Die Umstände des Unfalls sind unklar. Der zweite Bauarbeiter sei unverletzt geblieben.
Auch beim Bahnhof von Gänsbrunnen am Nordfuss des Weissensteins im Kanton Solothurn ging ein Erdrutsch nieder. In der Folge war die Bahnstrecke nach Crémines im Berner Jura bis am Abend unterbrochen.
Vorsorgliche Massnahmen im Berner Mattequartier
Wegen der Niederschläge trafen auch bei der bernischen Polizei 36 Meldungen ein. Es kam zu überfluteten Kellern, kleineren Erdrutschen und überfluteten Strassen, wie die Mediensprecherin der Kantonspolizei Bern, sagte. Vereinzelt fielen auch Bäume auf Strassen.
Weil der Regen die Pegelstände von Thunersee und Aare ansteigen liess, baute die Feuerwehr im Berner Mattequartier sicherheitshalber erste Schutzelemente auf.
Die Mattebewohner wurden per SMS informiert, wie die Berufsfeuerwehr mitteilte. Sie beobachte die Lage fortlaufend. Die Uferwege waren am Freitagnachmittag nicht gesperrt, die Feuerwehr riet aber zur Vorsicht.
Die Abflussmenge aus dem Thunersee reguliert der Kanton durch die Schleusen und den Entlastungsstollen in Thun. Dies führt nach Angaben der Berner Berufsfeuerwehr zu einem kontrollierten Anstieg der Aare in Bern.
Mehr dazu von SRF Meteo
Überschwemmte Keller im Kanton Bern
Im übrigen Kantonsgebiet wurden zwischen Donnerstagabend und Freitagmorgen teilweise Keller und Strassen überflutet. Es kam auch zu kleineren Erdrutschen, wie Ramona Mock, Mediensprecherin der Kantonspolizei Bern, auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda sagte. Vereinzelt fielen Bäume auf Strassen.
Insgesamt 36 Meldungen zu solchen wetterbedingten Ereignissen erhielt die Kantonspolizei; die meisten davon aus dem Seeland, wie Mock weiter sagte.
In der Schweiz war der Regen im Tessin am stärksten. Im Mittel- und Südtessin gingen über 100 Millimeter Regen nieder. Im Mendrisiotto regnete es innerhalb vom 24 Stunden gar 140 Millimeter.
Das Mittelland war weniger stark betroffen. Zwischen Grenchen im Kanton Solothurn bis ins Baselbiet gingen zwischen 50 bis 80 Millimeter Regen nieder, vor allem im Jura. Niederschläge bis zu 70 Millimeter gab es teilweise auch im Appenzell, Toggenburg sowie am östlichen Alpennordhang bis ins Glarnerland und in die Zentralschweiz.
Dübendorf sperrt Glattbrücke
Wegen des anhaltenden Regenwetters hat die Stadt Dübendorf die Glattbrücke gesperrt. Der Pegelstand habe die kritische Grenze überschritten, schreibt die Stadt auf ihrer Website.
Die Brücke ist für Autos und Fussgänger sowie für den ÖV gesperrt. Eine Umleitung ist signalisiert. Der Pegelstand werde nun alle vier Stunden überprüft und neu beurteilt, hiess es weiter.
Wie lange die Glattbrücke gesperrt bleibt, ist zurzeit nicht absehbar. Der Wetterbericht prognostiziert für die kommenden Stunden weitere, starke Niederschläge.
Auch an der Aare, der Birs, der Sihl, der Limmat und der Thur herrscht mässige Hochwassergefahr.
Starker Regen in Voralpen erwartet
Wenig Regen gab es im Genferseegebiet oder im Engadin. Bis am Samstagabend soll es in den östlichen und zentralen Voralpen noch einmal lokal zu Niederschlägen zwischen 50 bis 80 Millimeter kommen. Die Schneefallgrenze bleibt mit 1700 und 2000 Meter jedoch relativ hoch.
Am meisten Regen fällt wahrscheinlich in den zentralen und östlichen Voralpen, entsprechend ist in diesen Gebieten die Gefahr erhöht, wie SRF Meteo mitteilt. Erst am Pfingstmontag kommt es zu einer Wetterberuhigung. Das Bundesamt für Umwelt gibt in einem BAFU-Bulletin mehr Details zu den möglichen Naturgefahren. Die Kollegen von SRF Meteo ziehen eine erste Zwischenbilanz .