Fast in der ganzen Schweiz können Steuerpflichtige ihre Daten online erfassen und so ihre Steuererklärung einreichen. Ein paar Kantone sind aber noch nicht so weit, etwa der Kanton Appenzell Ausserrhoden: Hier können die Steuerpflichtigen die Steuererklärung nicht an ihrem Laptop oder Computer ausfüllen.
Auch was andere Online-Dienstleistungen angeht, liegt der Kanton Appenzell Ausserrhoden zurück: Kaum eine Bewilligung oder ein Registerauszug lässt sich online bestellen.
Aufholjagd in Appenzell Ausserrhoden
Regierungssprecher Georg Amstutz will nichts schön reden. «Als erstes haben wir versucht, nicht in die einzelnen Anwendungen zu investieren, sondern die Basis zu schaffen. Das heisst, ein tragfähiges Netz zu schaffen, damit alle Gemeinden am gleichen Strick ziehen – um etwa den Datenschutz zu gewährleisten.»
Daher sei man jetzt im Rückstand – doch den wolle der Kanton aufholen. Die kantonale Verwaltung und die Gemeinden seien nun in einem einzigen Informatik-Unternehmen vernetzt. Darauf könne man aufbauen.
Zurückgepfiffene Bündner
Weniger optimistisch klingt es im Kanton Graubünden. Der grosse Tourismus-Kanton bietet ebenfalls nur wenige Online-Dienstleistungen an. Doch hier ist es möglich, die Steuererklärung online auszufüllen. Immerhin würden von Jahr zu Jahr mehr Informationen ins Netz gestellt, sagt Staatsschreiber Claudio Riesen. Doch: «Im Interaktionsangebot sind wir etwas schwächer und haben Nachholbedarf.»
Der Kanton Graubünden habe auf die Karte E-Voting gesetzt und dabei Pech gehabt. Er wurde – wie andere auch – vom Bund zurückgepfiffen. So hat jeder Kanton seine eigene Geschichte. Um künftig Leerläufe zu verhindern, haben sich Bund, Kantone und Gemeinden auf gemeinsame Schwerpunkte beim E-Government geeinigt. Darunter sind das elektronische Abstimmen, die elektronische Identität oder die elektronische Mehrwertsteuer-Abrechnung.
Doch bevor diese Pläne realisiert werden, verspricht Appenzell Ausserrhoden seinen Steuerpflichtigen die Online-Steuererklärung ab Steuerjahr 2017.