Mit grosser Mehrheit hat das Luzerner Kantonsparlament beschlossen, das Schuljahr um eine Woche zu kürzen. Lehrer der Berufs- und Mittelschulen erhalten eine Woche weniger Lohn und die Schüler eine Woche weniger Unterricht. Mit dieser «besten aller schlechten Massnahmen» – wie es heisst – soll das Kantonsbudget entlastet werden.
Den Schülerinnen und Schülern der Kantonsschule Alpenquai in Luzern ist die Sparmassnahme unter dem Stichwort «Zwangsferien» bekannt, aber sogar bei ihnen kommt sie nicht nur gut an: «Ferien sind immer gut. Aber man sollte sicher nicht bei der Bildung sparen, weil Bildung schliesslich das einzig Gute ist, was die Schweiz hat», sagt ein Schüler. Auch eine Schülerin findet die so genannten Zwangsferien «eine eher schlechte Idee», weil der Schulstoff dann in kürzerer Zeit bewältigt werden müsse.
Einsparung von Vier Millionen Franken
Doch das Kantonsparlament sah vor allem die finanzielle Seite: Dank den Zwangsferien wird das Budget, das tief in den roten Zahlen steckt, um rund vier Millionen Franken entlastet. FDP und SVP waren klar für die Sparmassnahme, die Linken ebenso klar dagegen. Das Zünglein an der Waage spielte die CVP. Sie hatte zwar Vorbehalte, denn die Bildung sei «eigentlich» der falsche Ort für Einsparungen, sagte Kantonsrat Adrian Nussbaum. «Dennoch erachten wir diese Massnahme als vertretbar, weil sie von allen schlechten Massnahmen, die die Bildung betreffen, noch die vertretbarste ist.»
Das sei ein schwacher Trost, findet ein Lehrer der Kantonsschule Alpenquai: «Es ist beschämend, dass es so weit kommen konnte und wir die Schule schliessen müssen, weil der Kanton die Finanzen nicht mehr zur Verfügung stellen kann.» Da helfe auch das Versprechen nicht, dass die Luzerner Zwangsferien auf das nächste Schuljahr beschränkt sind.