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Schweiz Spektakuläres Experiment in Walliser Lawinengebiet

Der Winter ist in der Schweiz angekommen. Die Kehrseite davon: Die Lawinengefahr in den Bergen ist gross, allein am letzten Wochenende starben dadurch acht Personen. Um solche Unglücke künftig zu verhindern, haben Lawinenforscher heute im Unterwallis ein spektakuläres Experiment durchgeführt.

Mit einer künstlichen Lawine wollen Experten herausfinden, was während eines Niedergangs tatsächlich passiert. Ort des Versuchs ist das Vallée de la Sionne, ein berüchtigtes Lawinengebiet. Dort sprengen die Experten des Schnee- und Lawinenforschungszentrums SLF Davos einen riesigen Schneehang.

Einsatzleiter François Dufour erklärt gegenüber «Schweiz aktuell»: «Wir lösen hier eine Lawine aus, die wesentlich grösser ist als solche, die durch Skitourenfahrer verursacht werden.» Ziel sei es, dadurch besser zu verstehen, was im Hang tatsächlich passiere.

250 km/h schnelle Lawine

Das Experiment ist sehr aufwändig. Die Forscher des SLF Davos mussten zuvor 15 Kilogramm Dynamit platzieren. Auch vermisst ein Helikopter vor der Sprengung mit Lasern die Schneedecke. Dadurch lasse sich anschliessend genau berechnen, wie viel Schnee die Lawine mit sich gerissen hat, sagt Einsatzleiter Dufour.

Schliesslich explodiert das Dynamit. Die Lawine donnert mit bis zu 250 Kilometern pro Stunde ins Tal. Sonden und Kameras registrieren, was in und um die Lawine herum passiert. Der Test verläuft für die Forscher erfolgreich – sie hoffen, damit beim Schutz der Bevölkerung vor Naturgefahren wieder einen Schritt weiter gekommen zu sein.

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