Heute entscheidet sich die Zukunft von Fifa-Präsident Joseph Blatter und Uefa-Chef Michel Platini. Die rechtsprechende Kammer der Fifa-Ethikkommission gibt ihr Urteil über die beiden Fussballfunktionäre bekannt.
Die Richter haben über eine Zahlung im Jahr 2011 zu befinden. Damals überwies Blatter zwei Millionen Franken an Platini für Dienste, die dieser rund zehn Jahre früher erbracht haben soll. Die Ermittler vermuten hingegen, dass es sich dabei um Schmiergeld handelte. Blatter habe sich so die Unterstützung Platinis für die Wiederwahl als Fifa-Präsident erkauft.
Sperre läuft aus
In dieser Sache wurden sowohl Blatter als auch Platini im letzten Oktober für jeweils 90 Tage suspendiert. Diese Sperre läuft Anfang Januar aus.
Für die beiden Funktionäre wird die Zeit knapp. Am Kongress vom 26. Februar wählt die Fifa ihren neuen Präsidenten. Blatter möchte diesen Kongress als rehabilitierter Präsident leiten und dann abtreten. Platini will Blatters Nachfolger werden. Dafür benötigen beide einen Freispruch von der rechtsprechenden Kammer der Ethikkommission, was Beobachter für unwahrscheinlich halten.
Weiterzug angekündigt
Im Fall Platinis beantragt die ermittelnde Kammer der Ethikkommission eine lebenslange Sperre. Der Antrag für Blatter ist nicht bekannt. Auch ihm droht eine lebenslange Sperre. Beide haben angekündigt, eine allfällige Verurteilung vor den Internationalen Sportgerichtshof (CAS) in Lausanne weiterzuziehen. Ob dieser vor dem Kongress am 26. Februar urteilen würde, ist allerdings fraglich.
Platini steht noch ein weiteres Hindernis im Weg: Um überhaupt als Präsidentschaftskandidat zugelassen zu werden, müsste er den Integritätscheck der Fifa überstehen. Dies wäre, wenn überhaupt, nur bei einem Freispruch heute möglich.
Blatter will sich an einer Medienkonferenz in Zürich heute um 11 Uhr zum Urteil äussern (Live im Stream auf SRF News ab 11 Uhr).