Forscher der Universität St. Gallen befragen jeweils in der Vorweihnachtszeit 1500 Menschen in Deutschschweizer Fussgängerzonen zu ihrem Einkaufsverhalten. In den letzten Jahren spielte der Einkaufstourismus jeweils eine immer grössere Rolle, derr Anteil der Befragten, die ihre Weihnachtsgeschenke im Ausland kauften, stieg stetig an.
Einkaufen im Ausland zu stressig
Nun aber die Kehrtwende: Wollten im letzten Jahr 44 Prozent der Konsumenten ihre Weihnachtseinkäufe ennet der Grenze tätigen, sind es in diesem Jahr noch 40. «Einige Konsumenten haben in unserer Befragung gesagt, dass es ihnen schlichtweg zu stressig sei, in der Vorweihnachtszeit zum Einkaufen ins Ausland zu fahren», sagt Maximilian Weber, der Leiter des Forschungszentrums für Handelsmanagement an der Universität St. Gallen.
Alternative Internet
Die Grenzstädte seien überfüllt, es gebe ein erhöhtes Verkehrsaufkommen und zu viele Leute in den Einkaufsstrassen. Wer keine Lust auf überfüllte Einkaufszentren im grenznahen Ausland hat, ist offenbar aufs Internet ausgewichen. Jeder Dritte der Befragten hat angegeben, seine Geschenke online zu kaufen.
Dass der Einkaufstourismus für Weihnachtsgeschenke zum ersten Mal rückläufig ist, hat auch der Fachmann nicht erwartet. «Für mich war der Rückgang des Einkaufstourismus in diesem Jahr eine Überraschung.» Aber von einer generellen Trendwende würde er nicht sprechen.
Denn die vermeintliche Preisersparnis und die Rückerstattung der Mehrwertsteuer sei für viele Konsumenten nach wie vor ein wichtiger Beweggrund, im Ausland einzukaufen.