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Schweizer Landesausstellung Fusionieren vier Landesausstellungs-Projekte zu einem einzigen?

Aktuell gibt es vier Organisationen, die sich für eine Landesaustellung einsetzen. Nun wird eine Zusammenarbeit geprüft.

Ein Monolith im See, Arteplages als Ausstellungsgelände im Drei-Seen-Land – viele erinnern sich an die Landesausstellung Expo 02. Sie fand 2002 statt und lockte rund zehn Millionen Besucherinnen und Besucher nach Biel, Murten, Neuenburg und Yverdon-les-Bains. Unterdessen gibt es vier Projekte für eine nächste Landesausstellung. Neu gibt es Pläne, die vier Projekte zu fusionieren. Das Ziel: Kein Einheitsbrei, aber gebündelte Kräfte, um eine Landesausstellung überhaupt realisieren zu können.

Frühere Expos

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Monolith im See
Legende: Der Monolith an der Expo 02 im Drei-Seen-Land. Gibt es bald wieder eine Expo? Keystone/Gaetan Bally

Die allererste Expo fand 1883 in Zürich statt. Ihr folgten Landesausstellungen 1896 in Genf, 1914 in Bern, 1939 in Zürich und 1964 in Lausanne – also ungefähr eine pro Generation.

Die bislang letzte, die Expo 02 in Biel, Neuenburg, Murten und Yverdon, wurde am 14. Mai 2002 eröffnet.

Svizra27, Nexpo, X27 und Muntagna – alle vier haben Projekte für eine Landesausstellung. Während Svizra und Nexpo finanziell und personell eher breit aufgestellt sind, setzen X27 und Muntagna auch viel auf Freiwillige. Am Weitesten ist wohl Svizra 27, die schon Ausstellungsstandorte definiert hat.

Nun soll aus den konkurrenzierenden Projekten ein einziges entstehen, gibt Svizra27 bekannt. «Wir haben von politischer Seite immer mehr vernehmen müssen, dass für die Realisierung einer Landesausstellung ein Zusammenschluss nötig sein wird», sagt Jost Huwyler, Gesamtprojektleiter der Svizra27, gegenüber SRF.

Die Expo-Projekte

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  • «Svizra 27» – die wirtschaftsnahe Version: Diese Expo hat das Thema Arbeitswelt. Dahinter stecken Wirtschaftsverbände aus der Nordwestschweiz.
  • «x27» – alles anders: Diese Expo hat das Thema Nachdenken über die Schweiz. Dahinter stecken verschiedene Persönlichkeiten aus Kommunikation, Architektur und Kultur.
  • «Nexpo» – die dezentrale Version: Diese Expo hat das Thema Zusammenleben in der Schweiz im 21. Jahrhundert. Dahinter stecken 10 Städte.
  • «Muntagna»: Diese Expo will eine Alpenexpo auf die Beine stellen. Im Mittelpunkt stehen die Kantone Graubünden, Tessin, Uri, Bern und Wallis.

Erste Gespräche mit den anderen Projekten hätten stattgefunden. Man vergleiche die Grundideen, die Standorte und die Kosten und wolle Kräfte bündeln.

Berge und Mittelland – ginge das?

Ideen für eine Ausstellung im Mittelland und den Bergen seien gut fusionierbar, heisst es bei Nexpo auf Anfrage: «Wir haben bisher schon Mitglieder in der Nordwestschweiz und in den Bergen. Somit wäre ein Zusammenschluss mit dem Nordwestschweizer Projekt Svizra27, dem Bergprojekt Muntagna sowie dem auch sehr partizipativ ausgelegtem Projekt X27 im Sinne der Nexpo.» Nexpo ist überzeugt, dass ein gemeinsames Projekt die Chancen auf eine Landesausstellung erhöhen würde.

Die Auftritte der verschiedenen Expo-Projekte

Ähnlich klingt es beim Verein X27. Man habe eine Fusion der Projekte schon vor Jahren vorgeschlagen, sagt Peter Sauter, Co-Präsident des Vereins X27, auf Anfrage. Die Schweiz brauche ein Projekt und keine konkurrenzierenden Varianten. Räumliche Lösungen fände man immer. Nun gelte es, als einheitliche Stimme aufzutreten, um mit Bund und Kantonen zu verhandeln.

Auch der Verein Muntagna, der eine Alpenexpo als Vision hat, ist gegenüber einer Fusion offen, teilt er mit: «Dabei ist uns wichtig, dass unsere Vision, die Alpen als Lebens- und Arbeitsraum nachhaltig weiterzuentwickeln, realisiert wird.» Eine Fusion würde sicher einen Synergiegewinn bringen, ist der Verein überzeugt.

Erlebnisarchitekt prüft Projekte

Svizra27 hat Experten ins Boot geholt. «Der erfahrene Erlebnisarchitekt Xavier Bellprat wurde von Svizra27 und uns damit beauftragt, zu prüfen, ob die Projekte kompatibel sind und zusammengelegt werden könnten», teilen die Verantwortlichen mit. Im Entwurf des Schlussberichtes komme er zum Schluss, dass es möglich sei, die Projekte zusammenzulegen.

Im Herbst entscheiden die Organisationen, ob sie dem Schlussbericht zustimmen. «Sofern Vorstand und Mitgliederversammlung von Svizra27 dem Bericht zustimmen und auch Muntagna und X27 sich im Bericht wiederfinden, sehen wir die Chancen als sehr gut, dass wir ein gemeinsames Projekt einreichen», heisst es bei Nexpo auf Anfrage weiter.

Wann genau und wo die nächste Landesausstellung stattfinden würde, ist also noch nicht klar. Bis Ende Jahr sollte eine Projektskizze für die nächste Landesausstellung stehen, sagen die Verantwortlichen.

Regionaljournal Aargau Solothurn, 21.5.2024, 6:31 Uhr ; 

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