- Das Unternehmen Thermoplan schickt 70 Prozent seiner rund 500 Schweizer Mitarbeitenden in Kurzarbeit.
- Ab dem 3. November werden die Arbeitsstunden zurückgefahren.
- Die Produktion sei nicht ausgelastet. Seit August gebe es deutlich weniger Bestellungen aus Nordamerika.
Thermoplan generierte bisher rund einen Drittel seines Umsatzes in Nordamerika. Das Unternehmen produziert Kaffeevollautomaten im luzernischen Weggis. Einer der grössten Abnehmer ist das US-Unternehmen Starbucks.
Im August verhängte US-Präsident Donald Trump Importzölle in Höhe von 39 Prozent auf Produkte aus der Schweiz. Das hätten sie unmittelbar gespürt, sagt Thermoplan-CEO Adrian Steiner: «Die Bestellungen sind im August und September massiv zurückgegangen, besonders jene aus den USA.»
Dies habe zur Folge, dass die Produktionskapazitäten in Weggis nicht ausgelastet seinen. Deshalb schickt das Unternehmen 355 der rund 500 Mitarbeitenden in Kurzarbeit.
Geht die Produktion nach Deutschland?
Unter den aktuellen Bedingungen seien sie nicht wettbewerbsfähig, sagt Adrian Steiner weiter. Seit der Zollankündigung im April prüfe Thermoplan deshalb eine Verlegung des Produktionsstandortes. Aktuell laufen demnach Abklärungen, um künftig in Deutschland zu produzieren.
Im Moment stünden sie dafür auch in Verhandlungen mit den US-Zollbehörden. «Ob wir zeitnah eine Lösung finden, ist unklar.» Thermoplan hoffe, bis Ende Jahr eine Entscheidung fällen zu können.
Entlassungen wolle das Unternehmen jedoch vermeiden, so gut es gehe. Deshalb habe es nun zum Mittel der Kurzarbeit gegriffen, so Adrian Steiner. «Diese bleibt sicher bis Ende Jahr bestehen.»