- Die Autobahn A1 zwischen Luterbach SO und Härkingen SO wird auf sechs Spuren ausgebaut.
- Eine kleine Zeremonie läutete die Bauarbeiten offiziell ein.
- Gebaut wird in mehreren Etappen bis 2032.
Was heute alltäglich ist, soll in ein paar Jahren der Vergangenheit angehören: die Staumeldungen auf der A1 zwischen Luterbach und Härkingen. Die Autobahn wird zwischen diesen beiden Autobahnverzweigungen von vier auf sechs Spuren ausgebaut. Rund eine Milliarde Franken kostet der Ausbau.
«Wir befinden uns auf der wichtigsten West-Ost-Verbindung der Schweiz», sagt Guido Biaggio, Vizedirektor des Bundesamts für Strassen Astra. «Es ist ein sehr wichtiges Bauprojekt, denn es herrscht immer am Morgen und am Nachmittag ab 14 Uhr Stau, das ist volkswirtschaftlicher Schaden», betont die Solothurner Baudirektorin Sandra Kolly.
Die ersten Vorarbeiten hatten bereits im letzten Herbst begonnen. Auf der Autobahn wird seit einigen Tagen gearbeitet, nun erfolgte der offizielle Startschuss in Form einer Zeremonie mit Behördenvertretern. Begonnen wurden die Bauarbeiten im Westen auf dem Abschnitt zwischen Luterbach SO und Wangen an der Aare BE. Ab 2028 soll das Teilstück Wangen bis Oensingen SO folgen, ab 2030 schliesslich Oensingen bis Härkingen SO.
Damit die Autobahn auf sechs Spuren verbreitert werden kann, sind verschiedenste Ersatz- und Neubauten nötig. So etwa eine neue Autobahnbrücke über die Aare bei Wangen. Verschiedene Brücken, die die Autobahn queren, werden ebenfalls erneuert. Angepasst werden müssen auch die Autobahnanschlüsse, ein Rastplatz und die Zufahrten zu zwei Raststätten. Ausserdem gibt es eine neue Über- und eine neue Unterführung für Wildtiere.
Vier Spuren bleiben offen
Während den Bauarbeiten werden weiterhin je Fahrtrichtung zwei Streifen mit 80 Kilometer pro Stunde Höchstgeschwindigkeit befahrbar sein. Die Kapazität bleibt also gleich, allerdings mit reduziertem Tempo und weniger breiten Spuren. Das Astra hofft so, dass es nicht mehr Stau gibt als heute schon.
«Sollten wir mal eine Spur kurzfristig sperren müssen, geschieht dies nur in der Nacht», sagt Richard Kocherhans, Leiter der zuständigen Filiale des Bundesamts für Strassen Astra in Zofingen. Die Situation werde laufend beobachtet.
Die Gemeinden entlang der Autobahn fürchten bei Stau den Ausweichverkehr. «Wir müssen verhindern, dass die Autos bei Unfällen oder Stau die Autobahn verlassen», sagt Baudirektorin Sandra Kolly. Deshalb wurde ein Konzept erarbeitet, das unter anderem auf Informationen für die Autofahrenden via Anzeigetafeln setzt.
Ausserdem gibt es zusätzliche Ampeln, die den Verkehr auf den Kantonsstrassen verlangsamen sollen, sodass die Route über die Hauptstrasse nicht schneller ist als auf der Autobahn. «Der Verkehr soll in den Stosszeiten gedrosselt werden», erklärt Bruno Eberhard, Gemeindepräsident von Deitingen SO.
Laut dem Bundesamt für Strassen ist die Autobahn A1 im Kanton Solothurn eine der meistbefahrenen Strassen im Land. Täglich verkehren hier über 85'000 Fahrzeuge. Bis im Jahr 2030 werden es laut Prognose über 100'000 sein.