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Service-Abbau Den Postomaten mit Einzahlfunktion wird der Stecker gezogen

An rund 40 von knapp 1000 Postomaten können Postfinance-Kunden Bargeld einzahlen. Damit ist im Sommer Schluss. Statt am Automaten sollen die Kunden das Geld am Postschalter einzahlen. Dafür müssen sie dieses aber sortieren und zählen – ein Mehraufwand.

Der Titel des Briefes kommt unverfänglich daher: «Änderung bei der Einzahlung am Postomaten». Mitte Februar haben ihn alle Kunden erhalten, die regelmässig Noten oder Münzen am Postomaten einzahlten. Postfinance informiert sie darüber, dass die Einzahlungsfunktion am Postomaten per 31. Juli nicht mehr zur Verfügung stehe.

Ab dann müssten die Kunden für Bargeld-Einzahlungen an den Postschalter. 20 Bareinzahlungen pro Monat sind kostenlos.

Postfinance: Hohe Kosten, geringe Nutzung

Das SRF-Konsumentenmagazin «Espresso» hakt bei Postfinance nach und fragt nach den Gründen für das Aus der Münzenzähler. Mediensprecherin Tatjana Guggisberg sagt, dass unterdessen nur gerade eine von hundert Transaktionen am Postomaten eine Einzahlung sei: «Postomaten mit Einzahlungsfunktion sind kostspielig und der Betrieb ist sehr aufwändig. Gleichzeitig ist die Nutzung seit einigen Jahren rückläufig.»

Darum lohne es sich aus wirtschaftlichen Gründen nicht, die Einzahlungsautomaten weiter zu betreiben. Zudem seien diese Automaten sehr anfällig für Störungen. Von den rund 960 Postomaten in der Schweiz verfügen gut vierzig Automaten über eine Einzahlungsfunktion. Diesen werde Ende Juli der Stecker gezogen.

Bei gewissen Banken ein beliebter Service

Etwas anders präsentiert sich die Entwicklung bei verschiedenen Banken. Die Raiffeisen-Gruppe hat in der ganzen Schweiz knapp 1800 Bancomaten, knapp 600 können auch Münzen zählen. Trotz Corona würden zahlreiche Geschäfts- und Privatkunden am Bancomaten Bargeld einzahlen. In Zukunft würden noch mehr solche Kombi-Bancomaten für Ein- und Auszahlungen eingesetzt, sagt Raiffeisen-Mediensprecher Joël Grandchamp. Allerdings ist das Einzahlen von Münzen am Automaten seit diesem Jahr nicht mehr gratis, sondern kostet drei Prozent des Gegenwerts, oder mindestens drei Franken.

Auch bei der Crédit Suisse sind Bancomaten mit Münz-Zähler gefragt. Von den insgesamt 450 Bancomaten in der ganzen Schweiz können bei 140 auch Münzen eingezahlt werden. Einen anderen Weg geht die UBS. Die Grossbank hat keine Bancomaten, bei denen Münz-Einzahlungen möglich sind.

Espresso, 01.03.2021, 08:13 Uhr

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