Die Altersgrenze für die periodische vertrauensärztliche Kontrolluntersuchung für Autofahrerinnen und -fahrer in der Schweiz soll von 70 auf 75 Jahre erhöht werden.
Nach dem Nationalrat stimmte auch der Ständerat einer entsprechenden parlamentarischen Initiative des Aargauer SVP-Nationalrats Maximilian Reimann mit 22 zu 19 Stimmen zu – anders als die Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen des Ständerates (KVF-SR): Diese hatte beantragt, dem Anliegen keine Folge zu leisten. Sie erachte den Zeitpunkt als zu früh, um bereits Änderungen am Via-Sicura -Paket zu beschliessen, gab sie an.
Werner Hösli: «Autofahren ist wie Schuhebinden»
Die Heraufsetzung der Altersgrenze sei zeitgemäss, sinnvoll und kostensparend, argumentierte dagegen Brigitte Häberli-Koller (CVP/TG). Auch Werner Hösli (SVP/GL) unterstützte den Minderheitsantrag: Menschen in der Schweiz würden immer gesünder älter. Die geltende Altersgrenze sei vor fast 50 Jahren festgelegt worden. Eine Erhöhung sei daher schon aus rein arithmetischen Gründen nötig.
Für die 70-Jährigen von heute sei Autofahren «wie Schuhebinden»: «Sie tun dies seit 50 Jahren tagtäglich», so Hösli. Das sei bei der Einführung der Altersgrenze in den 1970-er-Jahren nicht der Fall gewesen. Damals habe jemand mit 70 im Schnitt 10 Jahre Fahrpraxis gehabt. Junglenker seien daher die grössere Gefahr im Verkehr.