-
Bild 1 von 8. Der Aargauer SVP-Politiker Hans Killer ist Präsident der nationalrätlichen Energiekommission (Urek). Im Privaten geht er mit dem Energieverbrauch pragmatisch um: «Ich habe positive Ansätze, bin aber nicht sektiererisch.». Er hat ein Hybridauto und fährt Velo. Dafür bleibt abends auch mal der Fernseher auf Standby. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 2 von 8. FDP-Nationalrat Christian Wasserfallen gibt sich in Sachen Energieeffizienz gute Noten. Und das nicht nur, weil sein Auto wenig Benzin verbraucht. Pluspunkte erhält er vor allem für ein Geheimrezept von Adolf Ogi – das energiesparende Eierkochen. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 3 von 8. Der Präsident der Grünliberalen Partei musste im vergangenen Jahr aus gesundheitlichen Gründen kürzer treten. Zu seinem Bedauern vermiest ihm das auch die eigene Ökobilanz ein wenig. Dabei muss sich Bäumle auch jetzt nicht verstecken: Er hat ein Plusenergiehaus, füttert sein Elektroauto mit Solarstrom und nutzt fast nur LED-Leuchten. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 4 von 8. Der Grünen-Nationalrat bleibt während seiner Ferien in Europa und ist meist mit dem Velo unterwegs. Abzüge gibt er sich für das Pendeln nach Bern – und dafür, dass er oft vergesse, das Licht auszumachen. Er setzt darauf, dass die Technik dieses Problem noch lösen wird. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 5 von 8. Die Zürcher SP-Nationalrätin Jaqueline Badran hat für ihr eigenes Heim einen bewussten Entscheid getroffen: Alle Haushaltsgeräte haben die höchste Energieeffizienzklasse. Allerdings bricht sie eine Lanze für ihre Mitmenschen: «Viele können darauf gar keinen Einfluss nehmen, weil sie zur Miete wohnen.». Bildquelle: Keystone.
-
Bild 6 von 8. BDP-Nationalrat und Urek-Mitglied Hans Grunder besitzt ein Elektroauto, heizt mit einer Wärmepumpe – und wäre als einer der wenigen Parlamentarier bereit, für die Energiewende kalt zu duschen. «Das tue ich schon heute ab und zu», sagt er. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 7 von 8. Der Aargauer SP-Nationalrat Max Chopard-Acklin fand es zunächst einmal schwierig, sich beim Thema Energieeffizienz auf einer Skala einzuordnen. Das komme doch immer darauf an, welche Massstäbe gälten und überhaupt: Es gebe doch immer etwas, was man verbessern könne. Wer seine Antworten liest, sieht aber: Chopard ist ganz sicher in der guten Hälfte. Bildquelle: Keystone.
-
Bild 8 von 8. Der CVP-Nationalrat Daniel Fässler lebt vorbildlich: Waschmaschine und WC laufen mit Regenwasser, das eigene Kleinwasserkraftwerk produziert Energie und geheizt wird mit Holz aus dem eigenen Wald. Fässler wäre sogar bereit, für die Energiewende ein wenig kälter zu duschen. Bildquelle: Keystone.
Die Umfrage
- Christian Wasserfallen (FDP): «Im Besitz von Ogis Geheimrezept»
- Jaqueline Badran (SP): «Ich fahre kein Auto und fliege nicht»
- Bastien Girod (Grüne): «Vergesse oft, das Licht auszumachen»
- Martin Bäumle (GL): «Komfort bewahren, weniger verschwenden»
- Hans Grunder (BDP): «Fahre Oldtimer – trotz Elektroauto»
- Hans Killer (SVP): «Bewusst begehe ich keine Umweltsünden»
- Max Chopard (SP): «Bewusstes Verhalten bringt Komfortgewinn»
- Daniel Fässler (CVP): «Heize mit Holz aus dem eigenen Wald»
Entweder lügen sie alle wie gedruckt, oder aber die Nationalräte der Energiekommission (Urek) sind tatsächlich vorbildlich, wenn es um Energieeffizienz geht. Da gibt es Politiker, die für WC und Waschmaschine nur Regenwasser benutzen. Andere produzieren den Strom ihres Elektroautos gleich selber. Und fast alle schalten den Fernseher am Abend ganz aus, statt ihn im Standby-Modus zu lassen.
So viel Vorbildlichkeit ist fast schon wieder unheimlich. Um das eigene Gewissen zu beruhigen, darf man sich sagen, dass die Umfrage bei Mitgliedern anderer Kommissionen wohl ein wenig anders ausgefallen wäre. Zumindest würde es überraschen, wenn auch die Mitglieder der Finanzkommission fast alle eigene Solaranlagen auf dem Dach hätten.
Lieber warm duschen
Wie dem auch sei, wir wollen nicht das Haar in der Suppe suchen. Vielmehr stellen wir fest: Die angefragten Politiker debattieren nicht nur über die Energiewende, sie versuchen auch im täglichen Leben, Energie zu sparen. Das zeigt unsere Umfrage.
Allerdings sind auch die Urek-Nationalräte nur Menschen. Auf die Frage, ob sie bereit wären, für die Energiewende in Zukunft kalt zu duschen, antworteten die meisten mit Nein. Wie beruhigend.