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Je höher die Impfquote, desto kleiner die Gefahr einer Infektionswelle
Aus SRF 4 News aktuell vom 23.09.2021. Bild: Keystone
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Sinkende Infektionszahlen Ist die vierte Corona-Welle wirklich gebrochen?

Die Corona-Ansteckungszahlen sinken – doch das könnte bloss eine zwischenzeitliche Beruhigung der Pandemielage sein.

Darum geht es: Seit Tagen gehen die Corona-Infektionszahlen in der Schweiz nach einem Peak Anfang September zurück. Derzeit beträgt der 7-Tage-Durchschnitt 1680 Infektionen pro Tag, rund 30 Prozent weniger als in der Vorwoche. Es stellt sich damit die Frage, ob die vierte Welle bereits gebrochen ist und die Zahlen auch in nächster Zeit weiter sinken werden. Allerdings: Patrick Mathys, der Leiter Abteilung übertragbare Krankheiten beim BAG, warnt davor, dass mit den sinkenden Temperaturen und dem vermehrten Aufenthalt in Innenräumen mit einem neuen Anstieg der Zahl der Neuinfektionen gerechnet werden müsse.

Das sagt die Wissenschaft: «Die Entwicklung ist tatsächlich positiv, die Fallzahlen gehen zurück, auch die Zahl der ins Spital eingelieferten Patienten nimmt ab, und zwar deutlich», sagt SRF-Wissenschaftsredaktorin Katrin Zöfel. Allerdings: Die Inzidenz ist mit rund 310 Ansteckungen pro 100'000 Personen innert vierzehn Tagen immer noch vergleichsweise hoch. «Es ist immer noch so viel Virus im Umlauf, dass sich die positive Entwicklung leicht wieder umkehren kann», so Zöfel.

Es ist wahrscheinlich, dass die Witterung auch dieses Jahr eine Rolle spielen wird.
Autor: Katrin Zöfel Wissenschaftsredaktorin SRF

Diese Rolle spielt das Wetter: Während der ganzen Corona-Pandemie haben Jahreszeiten und Wetter bislang stets eine wichtige Rolle gespielt: Sind die Temperaturen höher und halten sich die Menschen eher im Freien auf, sinken die Zahlen tendenziell, wenn es kälter wird und sich die Menschen in Innenräumen treffen, steigen sie. So war es auch vor einem Jahr, als die schon im Sommer auf tiefem Niveau langsam ansteigenden Infektionszahlen quasi explodierten, als es im Herbst kälter wurde. «Es ist immer noch das gleiche Virus – deshalb ist es wahrscheinlich, dass die Witterung auch dieses Jahr eine Rolle spielen wird», glaubt Zöfel.

Das bewirkt die Immunität in der Bevölkerung: In der Schweiz sind derzeit gut 62 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner zweimal oder einmal gegen Covid geimpft. Dazu kommen die Menschen, die Corona hatten und immun geworden sind. Das reicht nach aktuellen Stand nicht aus für eine Herdenimmunität. Immerhin: «Es ist sehr viel mehr Immunität in der Bevölkerung vorhanden als im letzten Herbst», sagt Zöfel.

Dabei sei wichtig zu sehen, dass es bei SarsCoV-2 eine wirkliche Herdenimmunität nicht geben werde. «Corona ist anders als viele andere Viren: Die Immunität – egal ob nach Infektion oder nach Impfung – ist von Beginn weg nie ganz komplett und lässt mit der Zeit wieder nach.» Das Virus werde deshalb nie mehr ganz verschwinden. Es gehe darum, dass die Immunität in der Bevölkerung so gross wird und bleibt, dass keine grosse Infektionswelle mehr möglich ist.

So viele müssten immun sein: «Für die Impfungen wird die Zahl 80 Prozent als Zielmarke ausgegeben», so die Wissenschaftsredaktorin. Die Annahme ist, dass bei einer so hohen Durchimpfung der Bevölkerung es nahezu unmöglich wäre, dass das Virus schnell viele Menschen ansteckt und das Gesundheitssystem überlastet wird. Die Schweiz ist von diesem Wert noch ein gutes Stück entfernt. Derzeit werden im Schnitt 30'000 Impfungen pro Tag verabreicht – im Juni waren es 100'000 pro Tag, das Impftempo hat also deutlich nachgelassen. Wenn vermieden werden soll, dass in den kommenden Wochen noch einmal viele Menschen eine Corona-Immunität nicht durch Impfung, sondern durch Ansteckung erwerben, ist eine höhere Impfrate sinnvoll.

SRF 4 News, 23.09.2021, 08:40 Uhr;

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