Zum Inhalt springen

Header

Audio
Das Parlament ist gegen ein Ausländerstimmrecht, nun entscheidet das Volk
Aus Regionaljournal Aargau Solothurn vom 03.11.2020. Bild: Keystone
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 27 Sekunden.
Inhalt

Solothurner Kantonsparlament Mitbestimmung für Junge und Ausländer? Nein, merci!

In einigen Kantonen können 16-Jährige und Ausländerinnen auf Gemeindeebene mitbestimmen. In Solothurn vorderhand nicht.

Wiederkehrende Forderungen: Jugendliche sollen in ihrer Wohngemeinde bereits im Alter von 16 Jahren abstimmen und wählen können. Auch ausländische Personen sollen das kommunale Stimm- und Wahlrecht erhalten können. Diese Forderungen werden aktuell in mehreren Kantonen diskutiert. Auch im Kanton Solothurn gab es dazu bereits mehrere Anläufe, alle sind aber gescheitert. Nun steht die Kantonsregierung aber hinter den beiden Anliegen.

Regierung sagt Ja zu 16: Im vergangenen Jahr hat das Solothurner Kantonsparlament einen Auftrag gutgeheissen, welcher das aktive Stimm- und Wahlrechtsalter in den Gemeinden senken wollte. Jugendliche könnten damit stimmen und wählen sowie selbst gewählt werden. Auch die Regierung war dafür, dass jede Einwohner-, Bürger- und Kirchgemeinde beschliessen kann, ob bereits 16-Jährige mitentscheiden dürfen. Positiv erwähnt wurde dabei der Kanton Glarus, wo 16-Jährige schon heute auf Gemeinde- und Kantonsebene mitbestimmen dürfen.

Parlament sagt Nein zu 16: In der zweiten Lesung der Vorlage lehnte der Solothurner Kantonsrat die Gesetzesänderung am Dienstag jedoch knapp ab. 47 Räte stimmten dagegen, 45 dafür. Dagegen votierten FDP und SVP. Zigaretten kaufen oder Autofahren sei auch erst ab 18 Jahren möglich, so ein Argument. Für die Änderung stimmten SP, Grüne sowie ein Grossteil der Mitte-Fraktion. Bereits in der Schule lernten die jungen Menschen, wie abgestimmt und gewählt werde – der Theorie solle nun die Praxis folgen, so ein Pro-Argument. Das Thema ist mit der Ablehnung aber vom Tisch.

Regierung für Ausländerstimmrecht: In der gleichen Ratssitzung lehnte der Kantonsrat auch eine Volksinitiative ab, welche das Ausländerstimmrecht in den Solothurner Gemeinden ermöglichen will. Diese hatten linke Parteien eingereicht. Auch hier könnte jede Gemeinde frei darüber entscheiden. Die Solothurner Regierung befürwortete die Initiative.

Kommunales Aussländerstimmrecht

KantonEinführungFakultativAktives Stimm- und WahlrechtPassives Wahlrecht
Appenzell Ausserrhoden1995JaJaJa
Basel-Stadt2005JaOffenOffen
Freiburg2006NeinJaJa
Genf2005NeinJaNein
Graubünden2004JaOffenOffen
Jura1970NeinJaJa
Neuenburg1849NeinJaJa
Waadt2002NeinJaJa

Das Volk entscheidet: Das Parlament lehnte die Initiative allerdings mit 55 zu 37 Stimmen ab. Dagegen stimmten FDP, SVP sowie ein Teil der Mitte-Fraktion. Für die Initiative waren SP und Grüne sowie der andere Teil der Mitte. Nun kommt die Änderung der Kantonsverfassung an die Urne. Die Solothurner Stimmbevölkerung entscheidet über das kommunale Ausländerstimmrecht.

Regionaljournal Aargau Solothurn, 3.11.2020, 12:03 Uhr;

Jederzeit top informiert!
Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden.
Schliessen

Jederzeit top informiert!

Erhalten Sie alle News-Highlights direkt per Browser-Push und bleiben Sie immer auf dem Laufenden. Mehr

Push-Benachrichtigungen sind kurze Hinweise auf Ihrem Bildschirm mit den wichtigsten Nachrichten - unabhängig davon, ob srf.ch gerade geöffnet ist oder nicht. Klicken Sie auf einen der Hinweise, so gelangen Sie zum entsprechenden Artikel. Sie können diese Mitteilungen jederzeit wieder deaktivieren. Weniger

Sie haben diesen Hinweis zur Aktivierung von Browser-Push-Mitteilungen bereits mehrfach ausgeblendet. Wollen Sie diesen Hinweis permanent ausblenden oder in einigen Wochen nochmals daran erinnert werden?

Meistgelesene Artikel