Auch bei bewölktem Himmel, wie er sich momentan präsentiert, ist ein guter Sonnenschutz unabdingbar. Denn in der Schweiz werden immer mehr des gefährlichen Schwarzen Hautkrebses registriert: Jedes Jahr erkranken rund 3300 Menschen daran. Dabei gebe es durchaus Massnahmen, um das Erkrankungsrisiko zu vermindern, sagt Joëlle Jufer von der Krebsliga Schweiz.
SRF News: Wird Hautkrebs in der Schweiz verharmlost?
Joëlle Jufer: Diese Tendenz besteht tatsächlich. Einer der Hauptgründe liegt wohl darin, dass man die Auswirkungen nicht unmittelbar verspürt. Der Hautkrebs bildet sich nicht unmittelbar nach einem Sonnenbrand. Es dauert mehrere Jahre, bis die Hautschädigungen möglicherweise zu einem gefährlichen Hautkrebs führen. Hinzu kommt, dass wir uns hierzulande sehr gerne draussen aufhalten – und dabei oftmals in den Bergen, wo die UV-Strahlung der Sonne wegen der Höhe besonders stark ist.
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Wie steht es um den Sonnenschutz?
Der wichtigste Sonnenschutz ist Schatten. Doch auch am Schatten muss man sich mit Kleidern oder Sonnenschutzmitteln vor zu starker UV-Strahlung schützen. Dabei ist zu beachten: Dunkle Kleidung schützt tendenziell besser als helle Kleidung. Und für Kinder oder Risikogruppen gibt es spezielle UV-Schutzkleider, die zuverlässig alle UV-Strahlung aufhalten.
Warum tragen viele Leute trotz aller Warnungen keine Sonnencrème auf?
Manche finden Sonnencrème unangenehm oder ekeln sich sogar davor. Deshalb ist es angezeigt, ein Produkt zu finden, das individuell als angenehm empfunden wird – egal ob Crème, Gel oder Lotion. Wichtig ist dabei, dass das Produkt sowohl vor UVA- als auch vor UVB-Strahlen schützt und einen hohen Lichtschutzfaktor von mindestens 30 aufweist.
Wir empfehlen, die nicht von Kleidern bedeckten Stellen zweimal hintereinander einzucremen.
Beim Wandern oder anderen längeren Aktivitäten draussen empfehlen wir ein Produkt mit Lichtschutzfaktor 50 zu verwenden. Auch sollte mit dem Auftragen des Produkts auf der Haut nicht gespart werden, wir empfehlen, die nicht von Kleidern bedeckten Stellen zweimal hintereinander einzucremen. Allerdings sind auch Sonnenschutzmittel mit einem hohen Lichtschutzfaktor kein Freipass für einen unbeschränkten Aufenthalt an der Sonne.
Unbedeckte Körperstellen sollten immer mit Sonnencrème eingestrichen werden.
Was muss sich ändern, damit weniger Fälle von Hautkrebs auftreten in der Schweiz?
Es ist wichtig, dass alle die Sonnenschutzmassnahmen kennen und dass man sich bewusst ist, dass die Sonneneinstrahlung über den Mittag zwischen 11 und 15 Uhr am stärksten ist. Dann sollte man sich nur im Schatten aufhalten – und Kleider sowie möglicherweise einen Hut tragen. Unbedeckte Körperstellen sollten immer mit Sonnencrème eingestrichen werden.
Hat die Sonnenstrahlung auch gute Seiten?
Auf jeden Fall. Die Sonne trägt zum individuellen Wohlbefinden bei und ist wichtig für die körpereigene Produktion von Vitamin D.
Das Gespräch führte Reena Thelly.