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Spitäler und Heime zuerst Graubünden verzichtet auf Pool-Tests in den meisten Schulklassen

Er war Pionier und Musterschüler, jetzt passt der Kanton Graubünden wegen Omikron seine Corona-Teststrategie an.

Die Omikron-Variante des Corona-Virus hat die Schweiz fest im Griff – und wirft vielerorts die Test-Strategien über den Haufen. Die Labore im ganzen Land kommen wegen der vielen Tests an ihre Grenzen. Einige Kantone passen daher jetzt ihr Test-Regime an. So auch der Kanton Graubünden, Pionier und Musterschüler in Sachen Pooltests an Schulen.

In einer Mitteilung vom Montag schreibt er, eine «Priorisierung der Testbereiche» sei unumgänglich. Konkret: Der Kanton fokussiert sich bei den repetitiven Tests vorderhand auf «Gesundheits- und Betreuungsinstitutionen, den Kindergarten sowie erste und zweite Primarklassen». Das kantonale Testprogramm in Betrieben und Schulen wird ab Dienstag, 11. Januar, bis auf Weiteres ausgesetzt. Explizit davon ausgenommen sind eben die Kindergärten und Primarklassen. Ende Januar will die Bündner Regierung die Situation allerdings neu beurteilen.

Labore kommen an ihre Grenzen

Der Kanton begründet seinen Entscheid mit den begrenzten Laborkapazitäten. Weil die Zahl der positiven Poolproben mit Omikron stark angestiegen sei, habe auch der Bedarf an Nachtestungen im Labor zugenommen. Dies bringe die Labors an ihre Grenzen, die Auswertung der Testresultate führe zu einer Wartezeit von über 48 Stunden. Am Ende könnten Ansteckungen nicht mehr wirksam unterbrochen werden, heisst es in der Mitteilung weiter.

Mit seinem Entscheid richtet sich der Kanton Graubünden nach den Empfehlungen des Bundesamts für Gesundheit (BAG). Dieses sieht vor, dass die Tests bei Engpässen in erster Linie auf Personen mit Symptomen beschränkt werden soll. Erst danach kommen Pooltests an Schulen und in Betrieben. Am wenigsten Priorität haben zurzeit jene, die den PCR-Test zum Reisen oder für ein Covid-Zertifikat benötigen. Bereits in der vergangenen Woche hatte der Kanton Aargau Pool-Tests an Schulen gestoppt.

«Durchseuchung» in Graubünden stark fortgeschritten

Das BAG hat seine Testempfehlungen bereits vergangene Woche angepasst. Fällt der Antigen-Schnelltest positiv aus, braucht es neu keinen PCR-Test mehr, um die Infektion zu bestätigen.

Die Bündner Regierung teilt weiter mit, die «Durchseuchung der Bevölkerung» sei «stark fortgeschritten». Derzeit befänden sich rund fünf Prozent der Bündner Bevölkerung in Quarantäne oder Isolation. Die Impfung schütze aber nach wie vor sehr gut vor schweren Krankheitsverläufen.

Regionaljournal , 06.01.2022, 06:31 Uhr ; 

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