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Neue Ständeratspräsidentin
Aus Tagesschau vom 27.11.2017.
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Spitze des Ständeratsbüros Karin Keller-Sutter zur Ständeratspräsidentin gewählt

Bundesrätin wurde sie nicht, dafür ist sie jetzt Ständeratspräsidentin. Ist das der Höhepunkt ihrer Karriere – oder doch ein Sprungbrett für die Landesregierung?

  • Die neue Ständeratspräsidentin heisst Karin Keller-Sutter (FDP/SG).
  • Sie erhielt 43 von 43 gültigen Stimmen. Zwei Stimmzettel gingen leer ein.
  • Sie folgt damit auf den Innerrhoder CVP-Ständerat Ivo Bischofberger.
  • Sie wird während eines Jahres die Sitzungen der kleinen Kammer leiten.
  • 2016/2017 war sie bereits Vizepräsidentin des Büros des Ständerats.

Der Traum platzte im vierten Wahlgang, im September vor sieben Jahren. Weil SVP-Kandidat Jean-François Rime zwei Stimmen mehr erhielt als sie, schied Karin Keller-Sutter aus dem Rennen. Als neues Mitglied zog damals nicht die Frau aus St. Gallen, sondern der Mann aus Bern in die Landesregierung.

Johann Schneider-Ammann hiess der neue Bundesrat der FDP. Für die bis dahin Erfolgsverwöhnte aus der Ostschweiz muss es ein rabenschwarzer Tag gewesen sein. Heute lässt sich Karin Keller-Sutter nichts mehr davon anmerken: «Ich war eigentlich glücklich, als es vorbei war. Es war wie nach einer Prüfung.»

Sie sei total gelöst und froh gewesen, wieder nach Hause zu dürfen. «Für mich war es sozusagen ein Ausflug in den Berner Rummel.» Kurz darauf führt ihr Weg dann doch wieder in den Berner Politrummel hinein. Keller-Sutter wurde ein Jahr später glanzvoll in den Ständerat gewählt – und musste dort zuerst gegen das Image ankämpfen, das ihr aus der Zeit als Justiz- und Polizeidirektorin anhaftet.

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Neue Präsidenten in National- und Ständerat
Aus Tagesschau vom 27.11.2017.
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Etikette der «Maggie Thatcher aus St. Gallen»

Als «Maggie Thatcher aus St. Gallen», als asylpolitische Hardlinerin, als Law-and-Order-Frau wird sie bisweilen bezeichnet. Etikettierungen, die sie nicht gerne hört: «Es ist fast 18 Jahre her, dass ich in die St. Galler Regierung gewählt wurde. Es war eine Zeit in den Nullerjahren, als sich diese Probleme – Kriminaltourismus, Kriminalität allgemein – akut manifestiert hatten.»

Es sei wichtig gewesen, Massnahmen zu ergreifen. «Nicht ohne eine gewisse Befriedigung stelle ich fest, dass die Arbeit, die wir in St. Gallen gemacht haben, heute allgemein anerkannt ist.» Dennoch konzentriert sich Keller-Sutter im Ständerat bewusst auf Wirtschaftsfragen, wird zur einflussreichen Stimme, wenn es um Sozialversicherungen geht.

Als umgänglich, konziliant und kompromissbereit lernen die Ratskolleginnen und -kollegen sie kennen. Eine «sehr gute Politikerin» sei sie, rühmt sie sogar SP-Parteipräsident Christian Levrat von der politischen Konkurrenz. Die Gelobte irritiert das nicht: «Das ist die Art und Weise, wie man im Ständerat arbeitet.» In der Sache diskutiere man hart, so Keller-Sutter: «Aber ich bin auch gesprächsbereit und immer interessiert daran, eine Lösung zu finden.»

Nicht ohne eine gewisse Befriedigung stelle ich fest, dass die Arbeit, die wir in St. Gallen gemacht haben, heute allgemein anerkannt ist.
Autor: Karin Keller-Sutter Ständeratspräsidentin 2017/2018

Im nächsten Jahr wird sich die Lösungsorientierte nun zurückhalten müssen. Als Präsidentin obliegt es ihr, die Sitzungen zu leiten, den Rat zu repräsentieren. Und sich ansonsten nur zu äussern, wenn es einen Stichentscheid braucht. Eine Macherin, die kaum mitmacht – geht das überhaupt? Keller-Sutter lacht: «Es ist ja nicht so, dass ich ins Kloster gehe und nur schweigen muss.»

«Ich strebe dieses (Bundesrats-)Amt nicht an»

Sie werde sich zwar in Abstimmungskampagnen nicht an vorderster Front engagieren. Aber ihre politische Meinung werde sie in den nächsten zwölf Monaten schon noch kundtun, wenn man sie frage, versichert die St. Gallerin.

Und danach? Folgt dann doch noch die Krönung der Politkarriere, der Einzug in den Bundesrat? Keller-Sutter mag sich nicht festlegen: «Es ist so, dass man das Gespräch nie verweigern darf, wenn es eine Situation gibt, in der man mit anderen reden muss, aber ich strebe dieses Amt nicht an.» Ein Nein ist das nicht.

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