- Während die Verkäufe von Feuerwerk am Nationalfeiertag im August sehr gut waren, leiden die Händler an Silvester nun unter der aktuellen Krise.
- Weco Suisse AG, die grösste Lieferantin von Feuerwerk in der Schweiz, rechnet mit einem Umsatzeinbruch im zweistelligen Prozentbereich.
- Man spürte Umsatzrückgängen besonders in jenen Kantonen, welche die Läden geschlossen haben, so die Weco Suisse.
- Die Firma mit Sitz im Solothurnischen Walterswil kann die Umsatzeinbussen verdauen, macht sich aber Sorgen um kleinere Fachhändler.
Die Feuerwerkproduzenten und -händler haben grundsätzlich zweimal im Jahr die Chance im grossen Stil Raketen, Zuckerstöcke und anderes Feuerwerk zu verkaufen: Am 1. August und an Silvester. Normalerweise laufen die Verkäufe vor beiden Daten gut. Dieses Jahr ist es wegen der aktuellen Coronabeschränkungen anders. Die Verkäufe sind regional stark unterschiedlich.
Die Läden in den Kantonen Aargau und Solothurn sind seit dem 21. beziehungsweise 27. Dezember geschlossen. Der Aargau kennt in den Läden der grossen Detailhändler keine Sortimentsbeschränkungen, der Kanton Solothurn hingegen schon. Feuerwerk darf in den Läden nicht verkauft werden, bestätigt der Kanton Solothurn. Es darf nur vorbestellt und abgeholt werden (Click & Collect).
Monatelange Arbeit
«Der Kanton Aargau und der Kanton Solothurn haben die Läden geschlossen. In den Baumärkten darf Feuerwerk noch verkauft werden. Die Fachhändler trifft es hart, dass sie kein Feuerwerk verkaufen dürfen», sagt Franklin Herz, Geschäftsführer der Weco Suisse. Auch seine Firma leide, man arbeite jeweils monatelang auf die beiden Daten im August und Dezember hin, so Herz. Der Umsatzrückgang schmerze schon.
Das Unternehmen mit Sitz im Solothurnischen Walterswil macht an Silvester normalerweise über ein Drittel des Jahresumsatzes. Dieses Jahr sei es weniger, sagt Geschäftsführer Franklin Herz. Er rechnet mit Umsatzeinbussen im zweistelligen Prozentbereich. Existenzbedrohend sei das für die grosse Firma nicht, so Herz: «Wir haben am 1. August sehr gut verkauft, das hilft uns die aktuellen Verluste wettzumachen.»
Kleinere Händler leiden stärker
Anders sieht es für kleinere Fachhändler aus. Gerade jene, die einen grossen Teil des Geschäfts vor den Feuerwerkstagen machen. «Es ist hart, wenns an die Existenz geht. Das ist sicher für viele der Fall. Es ist schwierig, wenn ein Teil der Kantone Läden schliesst, andere nicht.»
Das spürt zum Beispiel der Garten- und Freizeitartikelverkäufer Keller Fahnen in Biberist (SO). Auch wenn für die Firma der erste August wichtiger ist als Silvester, leidet der Umsatz: «Da wir unseren Verkaufsladen in Biberist schliessen mussten, ist der Verkauf dementsprechend stark eingebrochen und liegt deutlich hinter Vorjahr», schreibt Geschäftsführer Christoph Jordi auf Anfrage.