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Teilzeit statt Überzeit: der Generationenkonflikt im Spital
Aus Rundschau vom 28.02.2024.
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Stimmen aus der Community «Junge Ärztinnen haben verstanden, was Lebensqualität ist!»

Der Einblick in den Alltag zweier Chirurginnen führte am Donnerstag zu einer lebhaften Debatte. Die Forderung des Verbandes der Schweizer Assistenz- und Oberärzte nach einer 42+4-Stunden-Woche spaltete die Gemüter.

Der porträtierte Arzt Professor Othmar Schöb und die Assistenzärztin Laura Biondi arbeiten beide in der Chirurgie. Während der 61-jährige Arzt den Ansprüchen der jungen Generation kritisch gegenübersteht, steht Laura Biondi am Anfang ihrer medizinischen Laufbahn und befürwortet eine 42+4-Stunden-Woche. Wie viele Leserinnen und Leser der SRF-Community auch.

Übung macht den Meister, aber wo bleibt die Lebensqualität?

SRF-Leser Tom Eglin meint: «Die jungen Ärztinnen und Ärzte haben recht. Sie haben verstanden, was Lebensqualität ist. Eine Work-Life-Balance, die diesen Namen verdient und soziale Kontakte nebst der Arbeit sind Schlüssel für ein gesundes Leben.»

Andere Kommentare, wie der von Cora Francis, loben die neue Generation dafür, dass sie sich für weniger «Work» und mehr «Balance» einsetzt. Ein verringertes Arbeitspensum könne sich daher positiv auf die volkswirtschaftliche Leistung auswirken und dem Personalmangel im Gesundheitswesen entgegenwirken, denn «sonst ist auf einmal keine Person mehr da».

Eine andere Meinung vertritt Bruno Hochuli. Er argumentiert, dass die Beherrschung eines Fachs nur durch Übung erreicht werden könne. Als Arzt oder Ärztin müsse man auf vieles verzichten, was aber durch den hohen Lohn kompensiert werde.

Medizin gleich Spitzensport?

«Als diese Leute sich entschieden, Medizin zu studieren, war ihnen doch bekannt, wie hoch die Arbeitsbelastung sein würde?», fragt sich Renate Giger, um die langen Schichtzeiten zu rechtfertigen. Ähnlich sieht das Ueli Lang: «Die Leute sollen belastet werden, um belastbar zu sein.» Er argumentiert wie Professor Othmar Schöb und zieht einen Vergleich zum Spitzensport: Nur durch viele Arbeitsstunden könne man als Arzt Spitzenleistungen erbringen. Doch nicht alle in der Kommentarspalte sind damit einverstanden.

Auch Spitzensportler bräuchten Pausen. Mehrere Personen aus der Community sorgen sich um die abnehmende Behandlungsqualität nach einer 14-Stunden-Schicht.

Wenn jemand behauptet, nach einem strengen Arbeitstag noch eine weitere Operation mit der gleichen Geduld und Sorgfalt durchführen zu können, dann zeugt das von einer gefährlichen Selbstüberschätzung.
Autor: Thomas Hunger Pensionierter Chirurg

Für den pensionierten Chirurgen Thomas Hunger ist klar, dass man nach einem anstrengenden Arbeitstag nicht mehr die gleiche Geduld und Sorgfalt bei einer Operation aufbringen könne: «Wenn jemand behauptet, nach einem strengen Arbeitstag noch eine weitere Operation mit der gleichen Geduld und Sorgfalt durchführen zu können, dann zeugt das von einer gefährlichen Selbstüberschätzung.»

Userin Emmy Müller fasst zusammen: «Es ist schwierig, eine Balance zu finden. Einige in der Community spekulieren jedoch, dass mit der technologischen Entwicklung und dem Bürokratieabbau im Gesundheitswesen bald eine bessere Lösung gefunden werden könnte.

Rundschau, 28.02.2024, 20:05 Uhr;kesm

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